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2,1 Millionen Euro für Sterilgutaufbereitung im Krankenhaus Agatharied

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Vorstellung Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung Krankenhaus Agatharied
Über die neue Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung freuen sich die Mitarbeiter um die stellvertretende Funktionsbereichsleiterin Barbara Vuzem (r.) und Krankenhaus-Vorstand Benjamin Bartholdt (l.). Auch Landrat Olaf von Löwis (hinten 2.v.r.) zeigte sich beeindruckt von Räumen und Geräten. © Fridolin Thanner

Agatharied – Normalerweise ist die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung am Krankenhaus in Agatharied kaum zugänglich. Im Rahmen eines „Meet and greet“ gab es eine Ausnahme und interessante Einblicke in den Arbeitsbereich.

Die Türen standen weit offen und die Mitarbeiter freuten sich über den Besuch. Sie boten Kaffee, Sekt und Häppchen an bei ihrer einmaligen Gelegenheit. Normalerweise ist die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) am Krankenhaus kaum zugänglich. Doch am vergangenen Donnerstag war die ZSVA an der Reihe, sich im Rahmen eines „Meet and greet“ den Kollegen vorzustellen. Dazu lud das Krankenhaus auch gleich noch Landrat Olaf von Löwis und Medienvertreter ein. Denn die Abteilung hat neue Räume, die bei der Gelegenheit eingeweiht wurden.

Dass der Umzug unmittelbar bevorstand, bot der Abteilung die Gelegenheit, sich und die neuen Räume vorzustellen. Dort werden alle wiederverwendbaren sterilen Medizinprodukte aufbereitet. Material für rund 6000 stationäre und knapp 2000 ambulante Eingriffe im Jahr, wie Krankenhausvorstand Benjamin Bartholdt erklärte. „Die Abteilung ist ein ganz wichtiger Baustein“, sagte Bartholdt. Geraten hier die Abläufe ins Stocken, könnte das den gesamten Operationsbetrieb anhalten. „Der Umbau ist voll und ganz gelungen“, findet Bartholdt. Auf 2,1 Millionen Euro haben sich die Kosten insgesamt belaufen, das Krankenhaus – oder der Landkreis als Träger – musste davon 600.000 Euro aufbringen. 1,5 Millionen Euro hat der Freistaat an Fördergeldern beigesteuert.

„Vor vier Jahren hat die Planung begonnen“, blicke Barbara Vuzem, stellvertretende Funktionsbereichsleiterin ZSVA, zurück und lobte die Investition. Rund zehn Monate wurde umgebaut, die Abteilung musste ausgelagert werden. Eine Übergangslösung wurde im ehemaligen Schwimmbad neben der Physiotherapie gefunden. „Wir erfüllen die höchsten Qualitätsansprüche“, betonte Vuzem. Das war natürlich auch davor und während der Bauphase so. Nun, seit Montag, wird die Arbeit aber in sanierten und modernisierten Räumen erledigt.

Die ZSVA ist in einen unreinen und einen reinen Bereich getrennt. Nach Gebrauch werden die Instrumente vom nebenan liegenden Operationstrakt zur Aufbereitung zunächst in den unreinen Abschnitt geliefert. Vorbereitete und digital erfasst, kommen die Medizinprodukte in eins der Reinigungs- und Desinfektionsgeräte, die an überdimensionierte Spülmaschinen erinnern. Danach werden die Instrumente an den neuen Packtischen geprüft, gepflegt und für die Sterilisation vorbereitet.

Auf die neuen ergonomischen und höhenverstellbaren Packtische, eine bessere Beleuchtung zur Erhöhung der Prozesssicherheit und die Computersysteme ist Barbara Vuzem besonders stolz: „Die neuen Arbeitsplätze sind individuell gestaltbar und ermöglichen ein optimiertes, durchstrukturiertes, hygienisch praktikables und schonendes Arbeiten“. Die Mitarbeiter verpacken und kennzeichnen die Instrumente, bevor sie in die Sterilisatoren gegeben werden. 134 Grad heißer Wasserdampf sterilisiert die Instrumente, dann sind sie bereit für Lagerung und Transport. Alle Schritte werden – in den neuen Räumen nun digital – lückenlos kontrolliert und dokumentiert. So werde höchste Prozess- und Patientensicherheit gewährleistet, freuen sich die Verantwortlichen.

14 Mitarbeiter bereiten in der ZSVA täglich 150 so genannte Sterilguteinheiten, Behälter mit unterschiedlichen Medizinprodukten, auf – für die sieben OP-Säle in Agatharied sowie die beiden des ambulanten OP-Zentrums in Holzkirchen. „Ich gratuliere unserem Krankenhaus zu so einer modernen Einrichtung“, zeigte sich auch Landrat Olaf von Löwis begeistert. Er stellte den Umbau auch als Zeichen dafür heraus, „dass wir als Landkreis weiter in die Zukunft unseres Krankenhauses investieren wollen, denn wir brauchen unser Krankenhaus“.

Wie viele Mitarbeiter und die Klinikleitung nutzte auch von Löwis die Gelegenheit, die ZSVA zu besichtigen, bevor sie im Betrieb nur mit spezieller Kleidung und unter Beachtung strenger Hygienevorschriften betreten werden darf. ft

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