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Tarifkonflikt

Verdi verschärft Streik am Helios-Klinikum in Pforzheim

Die Fronten verhärten sich: Verdi ruft die Beschäftigten der Helios-Kliniken in Pforzheim von Montag bis Mittwoch zum Streik auf. Klinikgeschäftsführer David Assmann hält dagegen: Die Forderungen der Gewerkschaft seien realitätsfern.

Das Helios-Klinikum in Pforzheim von außen.
In den Pforzheimer Helios-Kliniken wird gestreikt. Am Mittwoch muss wahrscheinlich die neurologische Station geschlossen werden. Foto: Stefan Friedrich

Vor der vierten Verhandlungsrunde am Pforzheimer Helios-Klinikum verhärten sich die Fronten zusehends. Verdi will die Streikmaßnamen ausweiten. Die Gewerkschaft ruft alle Bereiche auf, sich von Montag bis Mittwoch (23. bis 25. Januar) dem Arbeitskampf anzuschließen. Helios kritisiert diese Pläne scharf.

Klinikgeschäftsführer David Assmann: „Wir haben in der vergangenen Verhandlungsrunde ein vernünftiges Angebot auf den Tisch gelegt, das keinerlei Anlass für weitere Streiks bietet. Das Beharren von Verdi auf realitätsfernen Forderungen bringt uns nicht weiter.“

Einzelne Stationen der Helios-Kliniken könnten komplett schließen

Dagegen erklärt Verdi-Streikleiter Michael Janus, die Ausweitung sei verhältnismäßig, weil die Belastung zunehme und es bislang kein adäquates Arbeitnehmerangebot gebe. „Die Kolleginnen und Kollegen erkennen zunehmend den Umstand, dass es ohne Ausweitung der Streikmaßnahmen nicht gehen wird. Der Streikwille ist so hoch, dass wir der Arbeitgeberin Stationen und Bereiche gemeldet haben, die komplett während des Streiks geschlossen werden“, so Janus.

Laut Helios geht es dabei am Montag und Dienstag um die Pflegekräfte einer Allgemeinstation und am Mittwoch um die Pflegekräfte einer neurologischen Station. Deshalb sei man gezwungen, diese Stationen vorübergehend zu schließen und die Patienten in anderen Bereichen zu versorgen. Für die verbleibenden Mitarbeitenden bedeute das hohen Aufwand und eine extreme Belastung.

Mit der Bestreikung der sensiblen neurologischen Station wird eine Grenze überschritten
Markus Links, Helios-Pflegedirektor

Helios-Pflegedirektor Markus Links betont: „Mit der Bestreikung der sensiblen neurologischen Station wird eine Grenze überschritten und der Versuch unternommen, sogar Patientinnen und Patienten zum Spielball gewerkschaftlicher Interessen zu machen.“ Ein weiterer Streikaufruf für Dienstag und Mittwoch sei „unverständlicherweise“ an die Physiotherapeuten gegangen, „obwohl das Arbeitgeberangebot deren Forderungen bereits vollständig realisiert“, wie Helios schreibt.

Es gilt eine Notdienstvereinbarung, die bei Streikmaßnahmen die Notfallversorgung aufrechterhält. Am Mittwoch plant Verdi ab 11.30 Uhr eine Demonstration Richtung Innenstadt mit einer Abschlusskundgebung um 12.30 Uhr auf dem Marktplatz.

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