Uniklinik veröffentlicht genaue Infos In Düsseldorf sind mehr als 60.000 Euro Gehalt in der Pflege möglich

Düsseldorf · Das Universitätsklinikum Düsseldorf macht das Gehalt in der Pflege mit Beispielpersonen transparent. In anderen Karriereportalen im gleichen Sektor wird damit anders umgegangen.

 Im Universitätsklinikum Düsseldorf wurden Gehälter von Pflegekräften an Beispielpersonen veröffentlicht.

Im Universitätsklinikum Düsseldorf wurden Gehälter von Pflegekräften an Beispielpersonen veröffentlicht.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Wie viel verdient man eigentlich wirklich in der Pflege? Nicht jeder spricht gerne über Geld, doch gerade zur Berufsorientierung kann es hilfreich sein, in etwa eine Vorstellung vom Gehalt zu haben. Um das zu ermöglichen, hat das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) am Dienstag auf seiner Internetseite genaue Infos darüber veröffentlicht, was Pflegekräfte mit unterschiedlichen Lebensläufen verdienen.

Das UKD habe so die Intransparenz beim Thema Gehalt auflösen wollen, sagt Sprecher Tobias Pott. Schülerinnen und Schüler könnten bei der Berufsorientierung dann besser entscheiden, ob sich der Job im Vergleich zu anderen Ausbildungsberufen lohne. Faktoren, die das Gehalt von Pflegekräften im UKD beeinflussen, seien die Anzahl der Dienstjahre, die Zahl der Schicht- und Wochenenddienste übers Jahr, der Bereich, in dem man arbeitet, sowie Fort- und Weiterbildungen.

Das Krankenhaus beschäftigt 9000 Menschen, rund 2500 arbeiten in der Pflege. Anhand von vier beispielhaften Lebensläufen informiert die Webseite über das Thema Gehalt: Der 32-jährige Udo ist examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger und arbeitet seit etwa zehn Jahren in Vollzeit ohne Fachweiterbildungen auf einer onkologischen Station. Bei 24 Wochenenddiensten und acht Nachtdienstwochen pro Jahr kommt er mit Zulagen und Jahressonderzahlung auf ein Jahresbruttogehalt von rund 55.400 Euro.

Theresa, die seit 26 Jahren als ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin am UKD arbeitet, kommt auf rund 61.800 Euro im Jahr. Der Hauptunterschied zu Udo, abgesehen von der längeren Dienstzeit: Sie hat zusätzlich eine Fachweiterbildung für Intensivpflege und Anästhesie gemacht. Ein weiteres Beispiel ist der 24-jährige Berufseinsteiger Sören, der erst vor Kurzem seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger erfolgreich abgeschlossen hat. Zu seinem Grundgehalt erhält er Zulagen für die Wechselschicht, für die Arbeit auf einer Intensivstation und die Unizulage und kommt insgesamt auf rund 50.600 Euro im Jahr. Etwa 55 Prozent der Pflegekräfte im UKD arbeiten in Vollzeit und 45 Prozent in Teilzeit.

So konkret wie das UKD zeigt kein anderes Düsseldorfer Krankenhaus die Gehälter in der Pflege. Das Florence-Nightingale-Krankenhaus informiert Bewerber, dass sie mit dem Bundes-Angestelltentarifvertrag nach kirchlicher Fassung (BAT-KF) und attraktiven Zusatzleistungen vergütet werden. Vor der Bewerbung sei möglich, bei der Personalabteilung eine Gehaltszusammensetzung anzufragen. Das Evangelische Krankenhaus wirbt damit, dass Pflegekräfte arbeiten können, wann und wie lange sie möchten. Individuelle Dienstzeiten zwischen vier und acht Stunden seien möglich und das Gehalt werde übertariflich nach dem aktuellen BAT-KF gezahlt.

Bewerber in den Sana-Kliniken in Benrath und Gerresheim werden darüber informiert, dass sie nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) entlohnt. [Hinweis: In einer älteren Version haben wir fälschlicherweise geschrieben, dass die Mitarbeiter nach Konzerntarifverträgen entlohnt werden]. Dazu gibt es Sportangebote wie Yoga und Fußball, Darmkrebsvorsorge, Rückenschule, Grippeschutzimpfungen und Massagen. Das St. Martinus-Krankenhaus zeigt im Bewerbungsbereich bei den einzelnen Angeboten die Grundvergütung der jeweiligen Stelle laut Tarifvertrag. Daraus ergibt sich aber nicht das volle Jahresgehalt, weil Wochenenddienste und Schichtarbeit in der Pflege so selbstverständlich sind wie der Kittel. In den Karriereportalen der anderen Düsseldorfer Krankenhäuser wird ebenfalls über den geltenden Tarif und weitere Sonderzahlungen oder Vorteile informiert.

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