Stationäre Versorgung in Bad Urach endet  (Foto: Pressestelle, Kreiskliniken Reutlingen)

Angespannte Personalsituation

Ermstalklinik in Bad Urach schließt Ende April

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Anette Hübsch
Anette Hübsch ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen. (Foto: SWR, Jochen Krumpe)

Die stationäre Versorgung in der Ermstalklinik in Bad Urach wird Ende April beendet. Das gaben die Kreiskliniken Reutlingen bekannt. Beschäftigte können an andere Standorte wechseln.

Der Aufsichtsrat der Reutlinger Kreiskliniken hat in seiner Sitzung am vergangenen Freitag beschlossen, die stationäre Versorgung in der Ermstalklinik in Bad Urach (Kreis Reutlingen) zum 30. April dieses Jahres zu beenden. Das teilten die Kreiskliniken Reutlingen am Montagabend mit.

Als Grund für die vorgezogene Schließung nennen die Reutlinger Kreiskliniken die angespannte Personalsituation. Aufgrund der erwarteten Renteneintritte und der geringen Bewerbungen für den Standort, könne die medizinische Versorgung nicht länger gewährleistet werden, hieß es.

Mitarbeitende können an andere Standorte wechseln

Die 170 Beschäftigten der Ermstalklinik können nach Reutlingen oder in die Albklinik nach Münsingen wechseln. Die Betten der Ermstalklinik, die größtenteils zur Altersmedizin gehören, würden ins Reutlinger Klinikum am Steinenberg wechseln und dort zu einem gemeinsamen geriatrisch-neurologischen Zentrum zusammengelegt. Die medizinische Versorgung im Ermstal sei weiter gesichert, so die Reutlinger Kreiskliniken. Auch ein Notarztstandort bleibe in Bad Urach erhalten.

Medizinkonzept 2025

Eigentlich hätte die medizinische Versorgung der Ermstalklinik erst 2025 auslaufen sollen. So hatte es der Kreistag des Landkreises Reutlingen im Dezember 2020 beschlossen. Die angespannte Personalsituation veranlasse die Verantwortlichen nun, diesen Schritt vorzuziehen, hieß es in einer Mitteilung.

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