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Zürcher See-Spital Arzt kassiert hohe Boni für Prothesen 

Diskussionen um Prämien-System des See-Spitals,

Ein Arzt am Zürcher See-Spital soll insgesamt 200'000 Franken kassiert haben, weil er seinen Patientinnen und Patienten die Prothesen einer bestimmten Firma einsetzte, schreibt «NZZ am Sonntag».

Der Mann gilt als «Hauptprofiteur» eines Systems, das am Seespital jahrelang in Kraft war. Funktioniert hat es so: Belegärztinnen und Belegärzte erhielten zwischen  2016 und 2021 einen Betrag, wenn sie die Prothesen der Firma Zimmer verwendeten.

Für jede Hüftprothese bekamen sie 220 Franken, für jede Knieprothese 160 Franken. Das geht aus mehreren Dokumenten hervor, die der «NZZ am Sonntag» vorliegen. Das Spital wollte die Ärzte damit animieren, möglichst viele Zimmer-Prothesen zu verwenden. Denn: Je mehr Zimmer-Produkte das Spital kaufte, desto mehr Rabatt erhielt es.

Das ist nicht aussergewöhnlich. Speziell ist, dass das Spital die Ärzte explizit mit Prämien lockte, um das Mengenziel zu erreichen. Florian Wanner von der Schweizerischen Belegärzte-Vereinigung kritisiert das System scharf: «Solche finanziellen Anreize untergraben das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient und sind gesetzlich unzulässig.»

Anders sieht es der betroffene Arzt. Er sagt, das Spital könne im Sinne des Gesetzgebers «kostengünstige Verhaltensweisen des Belegarztes, die zu einer Reduktion der Behandlungskosten führen, durch ein variables Honorarsystem steuern».  

Das Prämiensystem ist laut «NZZ» inzwischen eingestellt worden. Das Spital habe zudem ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, das unter anderem die finanziellen Anreize für Ärztinnen und Ärzte untersuchte. Die Prämien seien zulässig, so das Fazit des Gutachtens.

SDA/red