(ps/cak)

 "Alle Bemühungen, die Politik auf die dramatische Lage in den Krankenhäusern aufmerksam zu machen, blieben bislang erfolglos. Hinzu kommt eine sehr angespannte Situation bei den Fachkräften. Zur Sicherstellung stabiler Strukturen für die Patientenversorgung der Zukunft und verlässlicher Rahmenbedingungen für die Mitarbeitenden der ViDia Kliniken müssen wir jetzt handeln", sagt Richard Wentges, Vorstandsvorsitzender der ViDia Kliniken in Karlsruhe

Richard Wentges, Vorstandsvorsitzender der ViDia Kliniken.
Richard Wentges, Vorstandsvorsitzender der ViDia Kliniken. | Bild: Thomas Riedel

Im Rahmen der Fusion zwischen den St. Vincentius-Kliniken und dem Diakonissenkrankenhaus Karlsruhe im Jahr 2016 haben die ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe ein Medizinkonzept entwickelt, welches eine zukunftweisende Struktur des medizinischen Leistungsangebots ermöglichen soll. Mit dem Bezug des Neubaus in der Steinhäuserstraße zum Beginn des Jahres 2022 wurde bereits ein Zwischenschritt umgesetzt. 

Strukturelle Veränderungen werden beschleunigt

Nach Angaben der Kliniken werden durch die nun vorgezogenen Veränderungen Kapazitäten gebündelt und Leistungen, die bislang parallel an zwei Standorten erbracht werden, an jeweils einem Standort zusammengeführt.

Die Umsetzung der Maßnahmen beginnt bereits in der ersten Jahreshälfte 2023. Ein Erster Schritt war der Umzug in das neue Klinikneubau in der Steinhäuserstraße. Hier sind die neu zusammengeführte HNO-Klinik und im Muskuloskelettalen Zentrum die Kliniken für Unfallchirurgie, für Orthopädie und für Wirbelsäulentherapie sowie die Klinik für Akutgeriatrie untergebracht. 

Zusammenführung der Augenkliniken

Knapp vier Jahre nach Beginn der Planungen werden die beiden etablierten Augenkliniken zur neuen ViDia Augenklinik am Standort in der Diakonissenstraße zusammengeführt. Für die Zusammenführung und damit den Ausbau des medizinischen Leistungsangebotes waren aufwändige Sanierungsarbeiten an Bestandsgebäuden sowie ein zusätzlicher Neubau erforderlich.

Das Foyer des Neubaus.
Das Foyer des Neubaus. | Bild: Thomas Riedel

Mit dieser Investition entsteht am Standort Diakonissenstraße die größte nicht-universitäre Augenklinik in der Region für mehr als 45.000 stationäre und ambulante Patienten im Jahr. Mit der Zusammenführung wird die Augenklinik des Standortes St. Vincentius-Kliniken aus dem Neubau in der Steinhäuserstraße ausziehen. Wann genau der Umzug stattfinden, steht noch nicht fest. Die ViDia Kliniken wollen darüber rechtzeitig informieren. Bis dahin sollen die Angebote für die Patienten wie gewohnt an beiden Standorten erhalten bleiben. 

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Noch zum Ende des zweiten Quartals 2023 soll der Bezug der neuen Räumlichkeiten abgeschlossen sein. "Patientinnen und Patienten profitieren in Zukunft von einem umfassend aufgestellten augenärztlichen Leistungsspektrum auf höchstem Niveau. Für die Umsetzung dieses Meilensteins haben die ViDia Kliniken rund 20 Millionen Euro am Standort Diakonissenstraße investiert", erklärt Wentges.

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Für ambulante und stationäre Eingriffe wurde eigens ein modernst ausgestatteter OP-Neubau errichtet, der direkt mit den Stationen verbunden ist. Der Zugang zur neuen ViDia Augenklinik erfolgt künftig über den Haupteingang. In unmittelbarer Nähe befindet sich dann für Patienten leicht erreichbar auch der große neu errichtete OP-Bereich mit ambulantem OP-Zentrum.

Bündelung der internistischen Kliniken

Im zweiten Quartal 2023 wird auch das neue Zentrum für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie der ViDia Kliniken in der Südendstraße etabliert. Hierfür werden die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie vom Standort Diakonissenstraße mit der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Südendstraße zusammengeführt.

Rundgang durch Neubau der ViDia-Kliniken
Bild: Thomas Riedel

Auch die allgemein-, viszeral- und gefäßchirurgische Notfallambulanz wird dann in der Südendstraße beheimatet sein. Zeitgleich werden die ViDia Kliniken im zweiten Quartal ihre internistischen Kliniken am Standort Südendstraße zu einem Kompetenzzentrum bündeln.

Neben den bereits am Standort existierenden Kliniken für Gastroenterologie/Hepatologie, Hämatologie/ Onkologie/Immunologie, Kardiologie und Pneumologie wird zusätzlich die Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie aus der Diakonissenstraße in die Südendstraße umziehen.

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Um den deutlich geänderten Anforderungen an die interdisziplinäre Zentrale Notaufnahme der ViDia Kliniken gerecht werden zu können, wurde in den letzten Monaten in der Südendstraße die Infrastruktur für eine neue, umfangreichere Zentrale Notaufnahme errichtet. Die Inbetriebnahme der neuen Zentralen Notaufnahme in der Südendstraße ist in unmittelbarem Zeitzusammenhang mit dem Umzug der internistischen und chirurgischen Kliniken aus der Diakonissenstraße vorgesehen.

Das Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgische wie auch das Internistische Notfallgeschehen wird dann komplett über den Standort Südendstraße angeboten. Die unfallchirurgische Einheit der Notaufnahme verbleibt im Neubau. Die Notaufnahme in der Diakonissenstraße bleibt Anlaufpunkt für die augenärztlichen und bis zum Auszug der Frauenklinik für gynäkologisch/geburtshilflichen Notfälle.

Zusammenführung der Frauenkliniken

Auch werden die beiden Kliniken für Gynäkologie und Geburtshilfe im Gebäude der vormaligen St. Marien-Klinik in der Edgar-von-Gierke-Straße zur neuen ViDia Frauenklinik zusammenführen.

Rundgang durch Neubau der ViDia-Kliniken
Bild: Thomas Riedel

"Mit der Bündelung der Kompetenzen in Gynäkologie und Geburtshilfe stärken wir das schon bestehende umfangreiche medizinische Leistungsangebot und führen unter einem Dach die zertifizierten Zentren, insbesondere das Kooperative Brustzentrum, das gynäkologische Krebszentrum, das Endometriosezentrum, das interdisziplinäre Kontinenz- und Beckenbodenzentrum und die Dysplasieeinheit zusammen", erläutert Klinikdirektor Oliver Tomé, der die Leitung der zusammengeführten Klinik übernehmen wird.

Die hierfür erforderlichen Baumaßnahmen befinden sich in der finalen Planungsphase und starten in Kürze. Mit einer Inbetriebnahme der ViDia Frauenklinik wird zum Ende des Jahres 2023 gerechnet. In unmittelbarer Nähe zum Neubau in der Steinhäuserstraße soll das gynäkologische und geburtshilfliche Angebot auch zukünftig ein wichtiges Standbein der Gesundheitsversorgung in der Region Karlsruhe darstellen. Die konkreten Umzugspläne werden in Kürze bekannt gegeben. Bis dahin bleiben die aktuell an beiden Standorten erbrachten Leistungen selbstverständlich unverändert erhalten.

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 "Alle Aktivitäten, die wir jetzt ergreifen, haben ein gemeinsames Ziel: die bestmögliche Versorgung unserer Patienten sowie verlässliche und stabile Strukturen für unsere Mitarbeitenden in der Zukunft", so Richard Wentges abschließend.