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Bürgermeister Sluyterman: „Krankenhaus Schongau sollte ausgebaut werden“

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Krankenhaus Schongau
Wie geht es weiter für das Schongauer Krankenhaus? Bürgermeister Falk Sluyterman sieht den Standort weiterhin bestens geeignet und bringt einen Ausbau ins Spiel. © Archiv

Schongau – In der Diskussion um die Zukunft der Krankenhäuser Weilheim und Schongau meldet sich nun auch Schongaus Bürgermeister Falk Sluyterman zu Wort. 

Mit einem Schreiben hat er sich an Landrätin Andrea Jochner-Weiß gewandt mit der Bitte, die Ergebnisse der Standortbewerbung von Schongau für ein mögliches Zentralklinikum in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen.

Jochner-Weiß‘ Vorgänger im Amt, Dr. Friedrich Zeller, habe bereits im Herbst 2021 ein mögliches Zentralklinikum im Landkreis als „Placebo“ bezeichnet, startet Schongaus Stadtoberhaupt in das Schreiben. Auch er selbst habe, wie bereits mehrfach im Kreistag und gegenüber der Geschäftsleitung der Krankenhaus GmbH vorgetragen, eine solche Diskussion eine „Scheindebatte“ genannt.

Nun plane Jochner-Weiß offenbar das Schongauer Krankenhaus so abzuwerten, dass es zu einer Einrichtung der Versorgungsstufe 1i wird – als ambulante Versorgung mit Akutpflegebetten. Das Krankenhaus Weilheim solle hingegen zu einem Versorger der Stufe 2 entwickelt werden. „Mir scheint, als würde sich damit die Einschätzung von Herrn Dr. Zeller realisieren, wonach von Anfang an geplant war, das Schongauer Krankenhaus abzuwerten und dafür das Weilheimer Krankenhaus – ohne dass dieses ein Zentralklinikum wird – aufzuwerten“, so Sluyterman weiter.

Dass aufgrund der aktuellen landes- und bundespolitischen Rahmenbedingungen der Erhalt von zwei Krankenhäusern im Landkreis auf Dauer schwierig sein dürfte, sei ihm dabei bewusst. Allerdings frage er sich schon, wie es dem Landkreis finanziell hätte möglich sein sollen, zwei Krankenhäuser bis zur Errichtung eines Zentralklinikums zu betreiben und dann auch noch die erheblichen Kosten für ein solches zu tragen.

Immerhin stünden Summen in Höhe von einer halben Milliarde Euro im Raum. „Ein solches Szenario erscheint mir vollkommen unrealistisch und legt die Vermutung nahe, dass die Debatte um ein mögliches Zentralklinikum davon ablenken sollte, das Weilheimer Krankenhaus von vornherein zu einem Versorger der Stufe 2 zu entwickeln bzw. auszubauen.“

Bei der Frage, welches der beiden Krankenhäuser im Landkreis zu einem Krankenhaus Level 2 ausgebaut werden könnte, müssten unbedingt auch die Ergebnisse der Bewerbungen für die Standortauswahl für den möglichen Neubau eines Zentralklinikums berücksichtigt werden, wenn es nach Sluyterman geht. Es sei für ihn nach wie vor nicht nachvollziehbar, wieso die Standortfrage nicht im September im Kreistag erfolgt ist. Der sich anbahnende Bürgerentscheid habe einer solchen Entscheidung – zumindest kommunalrechtlich – nicht im Wege gestanden.

„Die Eignungskriterien, die im Rahmen des im letzten Jahr durchgeführten Bewerbungsverfahrens abgefragt wurden, zielen zwar auf den Neubau eines Zentralklinikums ab, dienen aber sicher auch als fundierte Grundlage für die Entscheidung, welcher der beiden Standorte nunmehr zu einem Versorger der Stufe 2 ausgebaut werden sollte“, macht Sluyterman deutlich. Mit Blick auf die Bewerbung Schongaus sei er fest davon überzeugt, dass das Schongauer Krankenhaus ausgebaut werden sollte, da dort die besten Voraussetzungen gegeben seien.

Sluyterman kündigte ferner eine parteiübergreifende Resolution an, die in der nächsten Stadtratssitzung am 28. Februar Thema sein soll.

Auch das Aktionsbündnis hatte sich bereits zum Thema zu Wort gemeldet.

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