Saar-Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD): Versprechen in BILD: Kliniken werden besser

Gesundheitsminister Magnus Jung kann Klinik-Schließungen im Saarland nicht ausschließen, aber sie durch eine Neuaufstellung dennoch eine besserer medizinische Versorgung für Saarländer

Gesundheitsminister Magnus Jung kann Klinik-Schließungen im Saarland nicht ausschließen. Aber der SPD-Politiker erwartet durch eine Neuaufstellung dennoch eine bessere medizinische Versorgung für Saarländer

Foto: Thomas Wieck
Von: STEFFEN MEYER

Saarbrücken – Nach dem angekündigten Aus für das Saarbrücker Stadtkrankenhaus und den Schließungs-Gerüchten um die Neunkircher Diakonie-Klinik machen sich Saarländer Sorgen um die Versorgung im Notfall. Bekomme ich schnell Hilfe und gibt es genug Betten?

In BILD verrät Gesundheitsminister Magnus Jung (51 Jahre, SPD): „2023 wird es bei der Finanzierung der Krankenhauslandschaft grundlegende Veränderungen geben!“

Hintergrund ist die Finanzierung der Häuser. Jung erklärt: „Bisher haben die Krankenhäuser die Behandlungen per Fallpauschale abgerechnet. Jetzt ist geplant, den Kliniken für bestimmte Behandlungsarten, die sie anbieten, einen festen Fixbetrag zuzuteilen. Damit haben sie mehr Planungssicherheit und sind finanziell bessergestellt.“

Wird dadurch das Kliniksterben im Saarland beendet? Jung: „Es ist richtig, dass in den letzten fünf Jahren sechs Kliniken den Betrieb eingestellt haben, u. a. Dillingen und Losheim. Aber ich bin überzeugt, dass durch Spezialisierungen die Qualität der Versorgung sogar noch steigen wird. Und wir haben ausreichend Betten. Dennoch – dass Kliniken schließen, kann niemand ausschließen. Wir planen das jedoch nicht!“

Magnus Jung an der Homburger Uni-Klinik. Für den Umbau der Krankenhauslandschaft fordert er 150 Millionen Euro vom Bund

Magnus Jung an der Homburger Uni-Klinik. Für den Umbau der Krankenhauslandschaft fordert er 150 Millionen Euro vom Bund

Foto: Thomas Wieck

Aktuelle Statistik: In den 20 Kliniken stehen 5552 Betten zur Verfügung. Auslastung aktuell bei 88 Prozent. Eine Klinik soll sogar dazukommen: In Wadern will die SHG auf 10 000 Quadratmetern eine Nordsaarland-Klinik bauen (ca. 25 Mio. Euro Kosten), die stationäre und ambulante Behandlungen anbieten soll.

Und Jung fordert mehr Geld aus Berlin. Der Minister: „Der Umbau der Krankenhauslandschaft, den der Bund per Gesetz plant, kostet sehr viel Geld. Das muss er bezahlen. Wir brauchen mindestens 150 Millionen im Saarland. Darüber muss Einigkeit bestehen, bevor wir dem Gesetz im Bundesrat zustimmen.“

Auflistung: gesundheitssystem in zahlen - infografik

Neben den Gebäuden machen Personalengpässe dem Minister Sorgen. „Es gibt zu wenige Pflegekräfte“, berichtet Jung. „Deshalb hat mein Ministerium die Stabsstelle KAPSaar gegründet, um u. a. mit Verbänden und Klinikvertretern für mehr Personal zu sorgen. Ziel ist, in den nächsten sieben Jahren 4000 zusätzliche Kräfte zu gewinnen.“

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