St. Jürgen. Die Pläne für die Sana Kliniken in Lübeck stehen fest: Direkt neben dem Krankenhausgebäude in der Kronsforder Allee entsteht voraussichtlich bis 2030 ein komplett neues Krankenhaus.

Schon 2020 starteten die ersten Überlegungen für das große Bauprojekt, doch wegen der unsicheren Finanzierung durch die Landesregierung, war die Planung immer ungewiss. Dabei erfüllt das Krankenhaus seit Längerem nicht mehr die bevorzugten Standards.

Darum ist ein Neubau der Sana Kliniken Lübeck erforderlich

Wer sich auf den Stationen umschaut, erkennt schnell Verbesserungspotential: Auf den Normalstationen versorgt das Krankenhauspersonal etwa 30 bis 40 Patienten, die teilweise in Vierbettzimmern untergebracht sind. Für alle Patienten gibt es lediglich eine Dusche und die Toiletten befinden sich außerhalb der Zimmer. Laut Sana-Geschäftsführer Dr. Christian Frank sei dies in schweren Corona-Zeiten besonders problematisch gewesen. Hinzu kommen weite Wege, die sowohl für das Personal als auch für die Patienten belastend seien.

In der Notaufnahme besteht ebenfalls Verbesserungsbedarf. „Man könnte meinen, es sieht aus wie in einem Lazarett“, sagt Frank und beschreibt damit die Betten, die dicht beieinander stehen und lediglich mit faltbaren Wänden voneinander getrennt sind. Zwar ist die Notaufnahme erst in den 90er Jahren als Anbau entstanden, doch die Ansprüche und Auslastung veränderten sich in den letzten 30 Jahren.

Die Sana Kliniken Lübeck müssen dringend modernisiert werden.

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Bei einer Führung durch das Krankenhaus zeigt Sana-Geschäftsführer Dr. Christian Frank, weshalb ein Neubau notwendig ist:

Quelle: Agentur 54°

Diese Vorteile soll der Neubau bieten

In der neuen Notaufnahme sollen die Wege deutlich kürzer sein. „Bei einem Notfall kommt es auf jede Sekunde an – da können wir uns keine langen Wege in den Keller erlauben“, sagt der Sana-Geschäftsführer. Zudem solle mehr Platz geschaffen werden, denn künftig werden immer mehr Menschen auf die Krankenhausversorgung in Lübeck angewiesen sein.

Am modernsten ist derzeit die Intensivstation. Sie soll weitergenutzt werden, wenn der Neubau fertig ist. Von dort aus soll eine direkte Verbindung zum neuen Gebäude entstehen. Was mit den alten Räumlichkeiten entsteht, ist noch unklar. Verschiedene Nutzungskonzepte – beispielsweise ein Studentenwohnheim – sind bereits wegen der wenigen Sanitäranlagen ausgeschieden. Laut Sana-Geschäftsführer Frank seien allerdings andere Möglichkeiten im Gespräch – zum Beispiel die Nutzung als Lagerraum.

Luftbild Sana Kliniken Lübeck: In der roten Markierung soll bis 2020 der Neubau entstehen.

Quelle: Sana Kliniken Lübeck

Das ist der Zeitplan für den Neubau

Obwohl die Pläne allmählich feststehen, gehen die Bauarbeiten erst 2026 los. Eine erste Inbetriebnahme ist momentan für 2029 geplant. Laut Sana-Geschäftsführer Frank eine „sportliche und zugleich realistische Zeitplanung“. Bis zum Spatenstich müssen allerdings noch mehrere bürokratische Hürden aus zahlreichen Anträgen und Genehmigungen überwunden werden. Zudem müsse man noch den finalen Standort für das neue Parkhaus festlegen und die Finanzierung klären.

Klinik-Neubau: Finanzierung ist noch unklar

Die Klinik-GmbH rechnet damit, dass das Land das Vorhaben über eine Investitionsförderung unterstützt. Wann und in welcher Höhe die Landesregierung das Bauvorhaben unterstützt, sei noch unklar. Um den Baustart nicht noch weiter hinauszuzögern, seien die Sana Kliniken eigenständig in Vorleistung gegangen.

So soll der Neubau der Sana Kliniken in der Kronsforder Allee aussehen. Der Baustil orientiert sich an den umliegenden Wohnhäusern.

Quelle: Sana Kliniken Lübeck

„Wir brauchen die Zusicherung des Landes, dass das Geld da ist, wenn der Bau beginnt – nur so können wir aktiv in die Zukunft arbeiten“, sagt Sana-Geschäftsführer Frank. Aktuellen Schätzungen zufolge kostet der Neubau etwa 300 Millionen Euro.

Lübecker Kliniken werden immer wichtiger für das Umland

„Das UKSH Lübeck und die Sana Kliniken Lübeck sichern aktuell und zukünftig die Versorgung von über einer Millionen Einwohner“, so Frank. Demnach sind nicht nur die Lübecker, sondern auch die Anwohner der umliegenden Landkreise auf die Modernisierung und Versorgungssicherheit in Lübeck angewiesen.

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Das Marien-Krankenhaus kommt nicht in den Sana-Neubau

Beim bevorstehenden Umzug des Marien-Krankenhaus auf das UKSH-Gelände wird ebenfalls von den Befürwortern die Versorgungssicherheit zitiert – insbesondere die Sicherheit der bisher jährlich 1400 Geburten am MKH. Ein Umzug in den Neubau der Sana Kliniken stand laut Sana-Geschäftsführer allerdings nie zur Diskussion. „Wir haben keine Fachkräfte für die Geburten und keine Kreißsäle“, so Frank.

LN