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Konzentration auf Altenpflege

ViDia-Kliniken in Karlsruhe: Evangelischer Träger zieht sich zurück

Das christliche Krankenhaus in Karlsruhe wird künftig nur noch einen katholischen Betreiber haben. Die Diakonissenanstalt will sich auf einen Schwerpunkt konzentrieren.

Veränderungen bei den Karlsruher ViDia-Kliniken: Die Evangelische Diakonissenanstalt Karlsruhe-Rüppurr verlässt die gemeinsame Trägerschaft mit dem St.-Vincentius-Verein. Damit hat das christliche Krankenhaus künftig nur noch einen katholischen Träger. Die ViDia-Kliniken waren 2016 aus einem Zusammenschluss der Vincentius-Klinik und des Diakonissenkrankenhauses in Rüppurr hervorgegangen.

Der Schritt geht von der Evangelischen Diakonissenanstalt selbst aus. Sie hat sich laut Mitteilung entschlossen, künftig nicht mehr im Krankenhauswesen aktiv zu sein, um sich vollständig auf die Pflege alt gewordener Menschen zu konzentrieren.

Der St.-Vincentius-Verein als bisheriger Mehrheitsgesellschafter (71,17 Prozent) sei bereit, die Anteile der Diakonissenanstalt und damit die vollständige Trägerschaft zu übernehmen.

Bedauern über die Entscheidung

Vor der Fusion der beiden Häuser war die Diakonissenanstalt Trägerin des Diakonissenkrankenhauses in Rüppurr. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung weiter.

Der künftig alleinige Träger bedauert nach eigenen Angaben die Entscheidung der Diakonissenanstalt. Er werde sich weiter mit ganzer Kraft für den Erfolg der christlichen Kliniken in Karlsruhe einsetzen.

„Am Ziel der Fusion, im Sinne einer guten Patientenversorgung ein medizinisch und wirtschaftlich leistungsfähiges Krankenhaus mit christlich-ökumenischer Prägung zu betreiben, halten wir ausdrücklich fest.“

So zitiert die Mitteilung Stadtdekan Hubert Streckert, Vorsitzender des St.-Vincentius-Vereins und Mitglied des Aufsichtsrates der Vincentius-Diakonissen-Klinik.

Der evangelische Geist wird weiter mitschwingen

Die beiden jetzigen Gesellschafter haben den Angaben zufolge eine Vereinbarung getroffen und werden kurzfristig in Verhandlungen eintreten. Sie streben die Übernahme der Anteile zu Mitte des Jahres, spätestens zum 31. Dezember an.

„Der Vorstand der ViDia-Kliniken bedauert die Entscheidung der Diakonissenanstalt, respektiert aber die Beweggründe, sich auf die Pflege älterer Menschen konzentrieren zu wollen“, teilte eine Kliniksprecherin auf Anfrage dieser Redaktion mit. Auswirkungen auf den Betrieb oder für die Mitarbeitenden der Standorte der ViDia-Kliniken werde es keine geben. „Der St.-Vincentius-Verein wird sich auch zukünftig für den Erfolg der ViDia Christliche Kliniken Karlsruhe einsetzen“, sagte die Sprecherin.

Vom evangelischen Geist geht nichts verloren.
Björn Ziebuhr, Betriebsratsvorsitzender ViDia-Kliniken

„Sehr gelassen“ geht der Betriebsratsvorsitzende der ViDia-Kliniken mit der „überraschenden Nachricht“ um. Björn Ziebuhr sagt, er habe keine Bedenken, dass dadurch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern irgendetwas passiert. Der evangelische Geist werde weiter mitschwingen. „Die Diakonissen-Mitarbeiter tragen den im Herzen mit – da geht nichts verloren“, sagt Ziebuhr.

In der vergangenen Woche hatte diese Redaktion als erste über das Vorhaben der ViDia-Kliniken berichtet, den Prozess der Zusammenlegung von Kliniken, die parallel die gleiche Leistung erbringen, zu beschleunigen.

Diese Angebote behält Rüppurr

Nach Zusammenlegung der Einheiten im Laufe des Jahres wird am Diakonissenkrankenhaus die neue ViDia-Augenklinik Anlaufstelle sein. Die ViDia-Kliniken bezeichnen sie als Leuchtturm und größte nicht-universitäre Augenklinik in der Region.

Zudem werden in Rüppurr die Klinik für Psychosomatische Medizin mit stationären und ambulanten Leistungen, die Geriatrische Rehabilitation mit stationärem und ambulantem Angebot sein. Entstehen wird in der Diakonissenstraße ein Ambulantes OP-Zentrum für die operativen Fächer. „Dort werden perspektivisch die ambulanten chirurgischen Leistungen der ViDia-Kliniken zusammengeführt“, erklärt die Sprecherin.

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