Essen-Altenessen. Aus dem Essener Marienhospital ist der Gesundheitspark geworden. Was in der ehemaligen Klinik angeboten wird, kann man sich bald anschauen.

Vor mehr als zwei Jahren wurde das Marienhospital in Altenessen geschlossen hat. Der Ärger im Stadtteil ist noch immer spürbar. Hinter den Fenstern an der Hospitalstraße hat sich seitdem jedoch einiges getan. Was genau, soll am Dienstag, 7. März beim Tag der offenen Tür vorgestellt werden.

Seit dem vergangenen Sommer heißt das Marienhospital „Gesundheitspark Altenessen“ und der Name ist Programm, wenn man den Worten von Krankenhauskonzern Contilia glaubt, der dort nach eigenen Angaben „ein möglichst breites Angebot für die Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger aus dem Essener Norden“ entwickeln will.

Contilia will zeigen, welche Schritte im Essener Norden bereits gegangen worden sind

Wer schauen möchte, ob Wort gehalten wird, sollte sich am Dienstag, 7. März, ein eigenes Bild machen und die Angebote kennenlernen, die es jetzt dort gibt. Um 16.30 Uhr beginnt der Tag der offenen Tür mit Information und Aktionen. Bei Getränken und Fingerfood besteht Gelegenheit zu Austausch und Gesprächen. „Wir möchten mit unseren Partnern zeigen, welche Schritte wir bereits gegangen sind, um unser Konzept einer breiten Gesundheitsversorgung im Essener Norden zu verwirklichen und wer die Gesichter des Gesundheitsparks sind“, erklärt Hubert Brams, der Contilia-Verantwortliche für die Entwicklung des Standortes in Altenessen.

Diese Angebote stellen sich beim Tag der offenen Tür vor

  • Der Essener Kinderschutzbund mit dem Zentrum für Kindesentwicklung und der Interdisziplinären Frühförderstelle (IFF). Bei der IFF gibt es seit Januar 2022 umfassende Therapien an einem Standort: Zum interdisziplinären Team, das im Erdgeschoss des ehemaligen Marienhospitals aktiv ist, gehören Ärzte, Heilpädagogen, Physiotherapeuten, Psychologin, Logopädin und Ergotherapeutin. Sie betreuen Kinder, die in ihrer Entwicklung verzögert oder von einer Behinderung betroffen sind.
  • Die Caritas-Skf-Essen gGmbH mit Pflegestützpunkt und Demenzbetreuung: Seit März 2022 betreut das Ambulante Pflegezentrum von seinem Stützpunkt im Gesundheitspark Altenessen aus pflegebedürftige Menschen in den umliegenden Stadtteilen.
  • Das MVZ Essen Nord-West (Praxis für Gastroenterologie und Kardiologie): Im Juli 2022 eröffnete das Medizinische Versorgungszentrum Essen Nord-West im Gesundheitspark Altenessen. Das Team der Facharztpraxis für Innere Medizin ist spezialisiert auf die Bereiche Gastroenterologie (Erkrankungen des Verdauungssystems) und Kardiologie (Herz-Kreislauf-Erkrankungen). Das Team um Dr. Gregor Pelster und Raluca Mihaila führt dort ambulante Spiegelungen des Magens und des Dickdarms sowie ambulante kardiologische Untersuchungen durch.
  • Die Hebammenpraxis Kathrin Holtze: Seit Mai begleitet Kathrin Holtze in ihrer Hebammenpraxis im Erdgeschoss schwangere Frauen. Rückbildungsgymnastik-Kurse laufen in einem Kursraum in der sechsten Etage. Weitere Angebote sind geplant.
  • Das Team der Indikationssprechstunde der Kliniken für Allgemeine und Spezielle Viszeralchirurgie sowie Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des Philippusstifts: Seit Januar bietet das Team Patientinnen und Patienten in einer regelmäßigen Indikationssprechstunde die Möglichkeit zu einer kurzfristigen Vorstellung in Altenessen, um Fragen zur stationären Behandlungsbedürftigkeit oder ambulanten / stationären Operationen abklären zu lassen. Das Sprechstundenangebot wird in einem nächsten Schritt ergänzt: Im Gesundheitspark Altenessen wird derzeit ein ambulantes Operationszentrum mit OP-Bereich, Ruhe- und Aufwachräumen, Umkleidebereichen, Personal- und Besprechungsräumen geplant.
  • Der Verein für Gesundheitssport und Sporttherapie (VGSU) an der Universität Duisburg Essen: Der VGSU bietet Patientinnen und Patienten mit chronischen Atemwegs- und Lungenkrankheiten in Altenessen Kurse zur Verbesserung der Atemfähigkeit an.
  • Das CSE-Team, das seit März 2022 die Flüchtlingsunterkunft für Menschen aus der Ukraine an der Hospitalstraße betreut.
Im ehemaligen Marienhospital in Altenessen leben jetzt Geflüchtete aus der Ukraine.
Im ehemaligen Marienhospital in Altenessen leben jetzt Geflüchtete aus der Ukraine. © Justin Brosch | JUSTIN BROSCH

Team vom Essener Gesundheitskiosk stellt sich vor

Auch die Innere Klinik (Tumorforschung) der Universitätsklinik Essen will bald im Gesundheitspark Altenessen einen weiteren Anlaufpunkt zur ambulanten Behandlung onkologischer Patientinnen und Patienten eröffnen. Das Team wird am Dienstag, 7. März, ebenfalls vor Ort sein, um Interessierte zu informieren.

Nicht im Gesundheitspark ansässig, beim Tag der offenen Tür aber trotzdem dabei ist das Team des Gesundheitskiosks Ruhr mit den Standorten in Altenessen (Alte Badeanstalt) und Katernberg (Meybuschhof). Dort soll Bürgern und Bürgerinnen Hilfe im Dschungel des Gesundheitssystems gegeben werden. Essener und Essenerinnen sollen in Fragen der Gesundheitsförderung beraten werden; gratis und mehrsprachig. Die Bürger werden nach Angaben des Teams niederschwellig in ihre Behandlung einbezogen und motiviert, Krankheiten frühzeitig vorzubeugen und an Gesundheits- und Vorsorgegrammen teilzunehmen.

Die Schließung der Krankenhäuser

Der Aufsichtsrat der Contilia GmbH hatte im Juni 2020 beschlossen, das Marienhospital in Altenessen und das St. Vincenz Hospital in Stoppenberg zu schließen. Neubau-Pläne für eine 300 Millionen Euro teure 725-Betten-Klinik im Herzen Altenessens waren geplatzt. Enttäuschung, Trauer, Wut und Fassungslosigkeit machte sich bei Mitarbeitenden und der Politik breit.

Im September 2020 schloss zunächst die Geburtsabteilung. 605 Geburten gab es in der Altenessener Klinik im Jahr 2019 noch - etwa zehn Prozent der Essener Geburten. Ab Oktober wurden dann auch keine Patienten mehr aufgenommen. Das Philippusstift in Borbeck ist seitdem der nächste Anlaufpunkt für Patienten aus dem Essener Norden.

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