Um die Zahlungsfähigkeit des Zollernalb-Klinikums zu sichern, verdoppelt der Kreis seine Bürgschaft auf 20 Millionen Euro. Foto: sb/Archiv

Der Zollernalbkreis muss die Höhe der Bürgschaft verdoppeln.

Es geht einmal mehr um die Gewährleistung der Zahlungsfähigkeit: Der Aufsichtsrat des Zollernalb-Klinikums hat dem Kreistag empfohlen, die Bürgschaft für das Klinikum von bisher zehn auf künftig 20 Millionen Euro zu erhöhen. Der Verwaltungs- und Finanzausschuss hat dem bei einer Enthaltung mehrheitlich zugestimmt.

Der Klinik-Geschäftsführer Manfred Heinzler erklärte in dem Zusammenhang, dass es um erhöhte Personal- und Sachkosten gehe. Die Auszahlungstermine bei den Personalkosten sind durch die Tarifverträge vorgegeben und bei den Sachkosten häufig durch eine 14-tägige Zahlungsfrist vorbestimmt.

Zahlungseingang verzögert

Demgegenüber gehen die Regelungen bei den Einnahmen vom Grundsatz aus, dass Rechnungsbeträge erst nach Abschluss der Behandlung festgestellt werden können und die vertraglichen Vorgaben keine Zwischenabrechnungen und ein Zahlungsziel von bis zu 30 Tagen vorsehen. Aufgrund der derzeitigen wirtschaftlichen Situation sei diese Regelung bis zum Jahresende ausgesetzt und eine Verkürzung auf fünf Tage festgeschrieben worden.

Ab 2024 gelte wieder die ursprüngliche Regelung, verbunden mit einer deutlichen Verzögerung des Zahlungseingangs. Daraus würden sich in den wichtigsten Einnahmenbereichen offene Forderungen ergeben. Zu deren Berechnung würden die Betriebsleistungen herangezogen.

Allein 1,26 Millionen Euro jährlich für die Pflege

Der Wirtschaftsplan 2023 sieht Betriebsleistungen in Höhe von 121 Millionen Euro vor, die im Verhältnis der monatlichen Arbeitstage offene Forderungen in Höhe von rund zehn Millionen ergeben, die durch das Klinikum vorzufinanzieren sind. Allein für die Nachfinanzierung des Pflegebudgets würden derzeit fünf Millionen Euro benötigt.

Für die Vereinbarung der Kassenkredite soll nun mit den örtlichen Kreditinstituten verhandelt werden. Allein für das Pflegebudget müsse mit 1,26 Millionen Euro pro Jahr kalkuliert werden.