Ein trübes Bild malten die anwesenden Diskussionsteilnehmer von einer Zukunft ohne die Paracelsus-Klinik. Bernd Feix als Vertreter der Stiftung Scheuern betonte, dass gerade seine Einrichtung mit 650 Bewohnern eine genau so gestaltete Versorgung brauche.
„Wir brauchen eine stationäre Versorgung, die wohnortnah angesiedelt ist“, sagte er. „Die Menschen, die uns anvertraut sind, können nicht unversorgt bleiben.“ Der Wegfall des Akutkrankenhauses stellt auch die Reha-Kliniken vor große Probleme, denn ohne die Möglichkeit, auf eine akute stationäre Versorgung zurückgreifen zu können, könne man nicht arbeiten. Ohne ein solches Angebot bestehe mittelfristig die Gefahr der Abwanderung – für eine Kurstadt undenkbar, waren sich die Vertreter vor Ort einig.
Gleiches gilt für anerkannte Spezialpraxen wie die nephrologische Praxis Dres Achenbach/Graur mit angeschlossener Dialysestation. Die Ansiedlung dieser Praxis, die Anlaufpunkt für die gesamte Region ist, sei damals durch die Zulassungskommission ausdrücklich mit dem Vorhandensein der Paracelsus-Klinik begründet worden, so Bertram.
Auch die „Geschichten“, die Dr. Hildegard Simons in ihrem Praxis-Alltag mit Notfalleinweisungen erlebt, geben Grund zu großer Sorge. Zum Beispiel sei eine an akuten Herzrhythmusstörungen leidende 70-jährige Patientin von keinem Krankenhaus der näheren Umgebung aufgenommen worden. Überall, in Bad Ems, Montabaur, Lahnstein und Koblenz sei die Aufnahme abgelehnt worden. Das nächste freie Bett fand sich in Wittlich. „Das kann ja wohl nicht die Lösung sein“, so Dr. Simons.
Dazu mahnten die Diskussionsteilnehmer noch die drohende Verkehrsproblematik durch die Sanierung der Hochbrücke in Lahnstein und den Neubau der Pfaffendorfer Brücke in Koblenz an. cet