Viele Kliniken seien in größter Not: Investitionsstau, Personalmangel und die Inflation machten ihnen zu schaffen, betonte der SPD-Politiker. Ohne eine Reform sehe er für viele Krankenhäuser keine Perspektive.
Bis Sommer Eckpunkte für die Reform
Das Reformkonzept Lauterbachs sieht vor, dass Kliniken zukünftig in die drei Kategorien Grundversorgung, Schwerpunktversorgung sowie Maximalversorgung eingeordnet werden. Zudem ist eine Änderung des Vergütungssystems geplant. Unter anderem soll das bisher zur Finanzierung angewandte Fallpauschalen-System abgeschafft werden.
Die Reform soll mit Zustimmung des Bundesrats verabschiedet werden, Lauterbach will bis zum Sommer Eckpunkte vorlegen. Aus den Ländern kommt aber Widerstand: Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein lassen die Verfassungsmäßigkeit der Reform prüfen. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Laumann sagte bei dem Gipfel, es sei entscheidend, dass die Länder ihre Kompetenzen bei der Krankenhausplanung behielten.
Kliniken in Not
Etwa die Hälfte der Krankenhäuser in Deutschland rechnet damit, dass sie die medizinische Versorgung wegen finanzieller Probleme einschränken müssen. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf den sogenannten Krankenhaus-Index der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Demnach erwarten 51 Prozent der befragten allgemeinen Kliniken, dass sie in den kommenden sechs Monaten einzelne Betten sperren oder vorübergehend ganze Stationen schließen müssen.
41 Prozent der Krankenhäuser gehen von einer Verschiebung von planbaren Operationen aus. Ein Drittel der Kliniken erwartet einen Personalabbau, sechs Prozent die Schließung ganzer Standorte. Laut Index bewerten mehr als zwei Drittel der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Lage als schlecht oder sehr schlecht.
Diese Nachricht wurde am 13.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.