Wenn Jochen Brinkmann energischen Schritts über den Campus eilt, könnte man denken, ein Chirurg ist auf dem Weg zu einer Operation am offenen Herzen. Ganz falsch ist das nicht. Bloß haucht Brinkmann nicht einem Menschen neues Leben ein, sondern der berühmtesten deutschen Universitätsklinik. Die Berliner Charité ist längst zu eng geworden für die moderne Medizin, ihre Technik ist veraltet, die Architektur unflexibel. Damit ergeht es der Charité wie etlichen, vor allem öffentlichen, also nicht privatisierten Kliniken hierzulande: Mit einer Schicht frischer Farbe ist es nicht getan.