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Krankenhauskrise

Uckermärker Kliniken derzeit nicht gefährdet

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Die Lage der Krankenhäuser gilt als wenig gesund. Aus den Kliniken in der Uckermark gibt es aber auch positive Nachrichten.
Veröffentlicht:27.03.2023, 08:47

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Vier Krankenhäuser für die Allgemeinversorgung stehen in der Uckermark zur Verfügung: Es sind die Kliniken in Schwedt, Prenzlau, Angermünde und Templin — von Spezialangeboten, wie zum Beispiel der Reha–Klinik am Wolletzsee, mal abgesehen. Es handelt sich um kleinere Häuser, denn die Region ist dünn besiedelt. Und kleinere Krankenhäuser gelten in der aktuellen Lage als finanziell besonders bedroht in ihrer Existenz.

Vor allem in den Jahren 2020 und 2021 musste unzählige Häuser reguläre medizinische Behandlungen und Operationen verschieben, um Betten für Corona–Kranke bereitzuhalten. Immerhin gab es dafür staatliche Ausgleichszahlungen. Zuletzt aber setzten stark steigende Preise bei Heizung und Strom, bei Lebensmitteln und nicht zuletzt bei medizinischen Artikeln und Arzneimitteln den Einrichtungen zu, auch den Häusern in de Uckermark.

Inflation macht Kliniken zu schaffen

„Das Asklepios Klinikum Uckermark ist aufgrund massiver Erhöhungen der Energiepreise, deutlich gestiegener Kosten für medizinische Produkte und absehbarer Tariferhöhungen wirtschaftlich herausgefordert“, erklärt Ulrich Gnauck, Geschäftsführer des Klinikums in Schwedt, auf Anfrage des Uckermark Kurier und macht damit zugleich auf die wohl bald deutlich höheren Gehälter für Ärzte und Pfleger aufmerksam, um die es in den aktuellen Tarifverhandlungen geht. Gleichwohl setzt Ulrich Gnauck hinzu, dass das Krankenhaus in der Oderstadt nicht in seiner Existenz gefährdet ist und vonseiten des Unternehmens Asklepios nicht zu Disposition steht. Das Haus werde wirtschaftlich solide geführt und biete hervorragende Medizin, die auch von der Bevölkerung nicht nur aus der Region gerne in Anspruch genommen werde. „Dazu kommt, dass das Klinikum mit Asklepios zu einer Trägergruppe gehört. Das bietet eine Reihe von Vorteilen, von günstigeren Einkaufskonditionen bis zur Unterstützung in der Gruppe“, erläutert der Geschäftsführer.

Auch die Krankenhäuser in Prenzlau, Angermünde und Templin setzen auf die genannten Vorteile, die sich daraus ergeben, dass sie zu Krankenhausverbünden gehören. Die Kliniken in Prenzlau und Angermünde sind Teil der regionalen Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH (GLG), die auch das große Klinikum in Eberswalde verwaltet. Zwar hatte das Kreiskrankenhaus Prenzlau im vergangenen Jahr ein Defizit erwirtschaftet, der Uckermark Kurier berichtete, aber im Gesamtverbund der GLG–Häuser habe das Unternehmen 2022 das Ziel einer schwarzen Null erreicht, wie GLG–Geschäftsführer Jörg
Mocek Anfang März erklärte.

Alle Standorte gelten als gesichert

„Wir gehen fest davon aus, dass alle unsere Standorte der medizinischen Versorgung erhalten bleiben“, betont Andreas Gericke, Sprecher der GLG, was auch das Kreiskrankenhaus einschließt. Um den Standort in der Kreisstadt dauerhaft wirtschaftlich zu sichern, baut die GLG schon seit einiger Zeit die ambulanten und teilstationären Angebote in der Kreisstadt aus. „Der Anteil ambulanter Leistungen wird deutlich steigen und die Verbindung von stationärer, teilstationärer und ambulanter Medizin, verbunden mit stationärer und ambulanter Reha und Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Beratungsstellen und so weiter immer wichtiger“, erläutert der GLG–Sprecher diese Strategie.

Einen ganz ähnlich Weg geht geht auch das Unternehmen Sana Kliniken AG, dessen Teil unter anderem das Krankenhaus Templin ist. Auch in Templin werden die ambulanten Behandlungsmöglichkeiten im Verbund mit dem Krankenhaus stetig erweitert, um das Haus auf lange Sicht wirtschaftlich in seiner Existenz zu sichern. Das Ambulant Stationäre Zentrum Templin wird kontinuierlich ausgebaut, erst vor Kurzem beantragte Sana die Zulassung, um eine Praxis für Unfallchirurgie und Orthopädie in der Kurstadt einrichten zu können.

Hoffnung auf Hilfe vom Land

Alle Kliniken in der Uckermark hoffen allerdings auf Unterstützung durch das Land Brandenburg. Wie die beschlossenen jeweils 95 Millionen Euro aus dem „Brandenburg–Paket“ für 2023 und 2024 auf die insgesamt 54 Krankenhäuser in Brandenburg im einzelnen verteilt werden, steht jedoch noch nicht fest.