Fachkräftemangel

Bis 2030 werden weitere 40.000 Stellen im Gesundheitssektor fehlen

Bis 2030 werden weitere 40.000 Stellen im Gesundheitssektor fehlen

Bis 2030 fehlen weitere 40.000 Stellen im Gesundheitssektor

ghe/Ritzau
Kopenhagen
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Laut einer Analyse wird der Mangel an Ärztinnen und Ärzten, Krankenschwestern und Krankenpflegern, sowie Gesundheitshelferinnen und -helfern bis 2030 weiter zunehmen. Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix

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Die dänische Ärztevereinigung geht davon aus, dass Neueinstellungen das Problem des Fachkräftemangels nicht ausgleichen können. Sie fordert drastische Maßnahmen – etwa eine Priorisierung von Patientinnen und Patienten je nach Schweregrad der Erkrankung.

Eine Analyse der dänischen Ärztevereinigung (Lægeforeningen) zeigt, dass bis 2030 weitere 40.000 Personen in Krankenhäusern, Allgemeinpraxen und im kommunalen Gesundheitssektor fehlen werden. Demnach werden auch Neueinstellungen den Fachkräftemangel nicht beheben. Das berichtet „Berlingske“.

Die Analyse führt die Ärztekammer jedoch zu dem Schluss, dass stattdessen Aufgaben gestrichen werden müssen, heißt es. Zu demselben Schluss kommt auch der Gesundheitsökonom Kjeld Møller Pedersen von der Süddänischen Universität (SDU). Beide machen ihre eigenen Vorschläge, wie die Ressourcen gezielter eingesetzt werden können.

Fachpersonal in anderen Bereichen einsetzen

Camilla Rathcke, Vorsitzende der dänischen Ärztekammer, weist gegenüber „Berlingske“ darauf hin, dass OP-Krankenschwestern und OP-Pfleger beispielsweise vorrangig für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit lebensbedrohlichen Krankheiten, wie etwa Krebs, eingesetzt werden sollten.

Ihrer Meinung nach sollte dies auf Kosten von Patientinnen und Patienten mit weniger akuten Krankheiten geschehen.

Rathcke möchte daher die Behandlungsgarantie dahingehend ändern, dass Menschen mit nicht akuten Erkrankungen keinen Anspruch darauf haben, so schnell behandelt zu werden wie Patientinnen und Patienten mit akuten Erkrankungen.

Menschen sollen weniger in Hausarztpraxen gehen

Kjeld Møller Pedersen fordert hingegen Überlegungen, wie die Menschen dazu gebracht werden können, weniger zur Hausärztin oder zum Hausarzt zu gehen. Er weist auch darauf hin, dass Behandlungen, die sich in einer Reihe von Fällen als wirkungslos erwiesen haben, auf den Prüfstand gestellt werden sollten.

Laut „Berlingske“ waren im Jahr 2021 rund 107.000 Menschen in Krankenhäusern beschäftigt, 140.000 in Kommunen und etwas mehr als 17.000 in Allgemein- und Facharztpraxen.

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