Zusammenschluss im GesprächKlinikum Leverkusen wollte mit St. Remigius fusionieren

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Klinikum und St. Remigius unter einem Dach? Das war Teil von Gesprächen.

Leverkusen – Ein neuer Krankenhausbedarfsplan wird derzeit in Nordrhein-Westfalen erstellt: In Leverkusen kämpfen beide Krankenhäuser – das Klinikum in Schlebusch wie auch das St.-Remigius-Krankenhaus in Opladen – für sich, um alle Abteilungen weiterführen zu können. Bekannt wurde in dem Zusammenhang, dass sich beide Seiten über einen möglichen Zusammenschluss ausgetauscht hatten.

Bei mehreren Gesprächen vor knapp anderthalb Jahren  sei „gemeinsam eine hypothetische Variante entwickelt worden“, erinnert sich Hans-Peter Zimmermann, Geschäftsführer des Klinikums. Er sähe die Fusion positiv und betont, dass ein Zusammenschluss durchaus logisch sei. Mindestvorgaben bei Fallzahlen seien beispielsweise einfacher zu erreichen, wenn beide Krankenhäuser trotz zweier Standorte unter einem Dach sind, als wenn jeder für sich sei, findet er. Er bedauert, dass „die vom Klinikum nach wie vor favorisierte Variante, nämlich der Zusammenschluss der Leverkusener Kliniken, offenkundig von den Gesellschaftern der Kplus-Gruppe keine Zustimmung gefunden hat“, heißt es.

Gesprächsinhalt unklar

Warum daraus nichts wurde? Die Darstellungen gehen hier auseinander. Bei einem weiteren Austausch im September über den Krankenhausbedarfsplan und mögliche Zukunftspläne sei das Thema Fusion nochmal aufgegriffen worden, behauptet Zimmermann. Es sei von der Kplus-Gruppe „ganz klar gesagt worden: Diese Variante ist keine Option“, so der Klinikums-Geschäftsführer am Freitag.

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Aus Opladen hingegen hört man, dass das Wort „Fusion“ zwar gefallen sei, aber eher als einleitender Hintergrund, es sei aber mitnichten bei dem Termin zu konkreten Gesprächen oder Verhandlungen zu dem Thema gekommen. Das letzte Mal, dass man über den Zusammenschluss geredet habe, sei eben vor anderthalb Jahren gewesen, betont Thomas Karls, Geschäftsführer des Remigius-Krankenhauses. Er sei überzeugt, dass Leverkusen zwei verschiedene Kliniken brauche. Zusätzlich weist er darauf hin, dass ein Zusammenschluss zwischen einem städtischen und kirchlichen Träger möglich, aber ungleich komplexer sei. Das Remigius-Krankenhaus habe einen kirchlichen Träger gesucht, weil ein Zusammenschluss einfacher sei. 

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Was auch immer bei dem Gespräch wirklich gesagt wurde: Diese Option ist mittlerweile vom Tisch. Die Kplus-Gruppe soll von der Augustinus-Gruppe aus Neuss übernommen werden. „Wir passen gut ins Portfolio“, betont Karls. Eine entsprechende Absichtserklärung ist bereits abgegeben, bis Ende des Jahres sollen die Gesellschafter „Grünes Licht“ geben. Am Standort Opladen solle sich aber nichts ändern, sagt Thomas Karls.

Für das städtische Klinikum heißt das im Umkehrschluss, dass es sich vorerst mit keiner anderen Klinik oder keinem Verbund zusammenschließen wird. Es gebe – nachdem die Option, sich mit dem Krankenhaus in Solingen zusammenzuschließen „mehr oder weniger vom Tisch“ sei, so Hans-Peter Zimmermann – aktuell keine potenziellen Kandidaten. So kämpft jedes Krankenhaus in Leverkusen für sich.

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