Kleve/Nimwegen. Die Radboud-Klinik in Nimwegen lädt am heutigen Sonntag zum Tag der offenen Tür. Besucher bekommen Einblick ins Krankenhaus der Zukunft

Mit viel Aufsehen wurde am Donnerstag das neue Hauptgebäude der Radboud-Universitätsklinik am Geert-Groote-Plein in Nimwegen von König Willem-Alexander eröffnet. Am heutigen Sonntag können sich die Menschen selbst ein Bild vom „Smart Hospital“, dem Krankenhaus der Zukunft, machen. Bis 17 Uhr lädt die Klinik zu einem Tag der offenen Tür.

So kann man mehrere Gebäude besichtigen und während mehrere Rundführungen kann man auch Einblicke in OP-Säle und Polikliniken erhalten. Geöffnet werden unter anderem das neue Hauptgebäude, die Kliniken für Zahnheilkunde, Augenheilkunde, das Studienzentrum, das Experience Center und der Landeplatz des Trauma-Helikopters.

Eröffnet: Feierlich durchschnitt König Willem-Alexander das blaue Band.
Eröffnet: Feierlich durchschnitt König Willem-Alexander das blaue Band. © NRZ | Andreas Gebbink

Modernste Technik für die Patienten

Eröffnung des neuen Hauptgebäudes der Universitätsklinik in Nimwegen

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    Am Donnerstagvormittag wurde das neue Hauptgebäude von König Willem-Alexander feierlich eröffnet. Hunderte Menschen sind auf den Uni-Campus gekommen, um den royalen Gast zu sehen und um Fotos zu machen. „Wir sind heute richtig stolz“, sagte Bertine Lahuis, die Vorsitzende der Universitätsklinik. Sieben Jahre lang wurde an dem Konzept und an der Umsetzung gearbeitet. Herausgekommen ist nicht nur ein architektonisches Schmuckstück, sondern auch ein Haus mit modernster Technik, welches die Arbeit des Pflegepersonals entlastet.

    Als die schwarze Limousine von König Willem-Alexander pünktlich um 10:45 Uhr vorfuhr, warteten bereits viele Ehrengäste im Experience-Center, wo die Krankenhausleitung das Bauprojekt kurz vorstellte. Leitfaden für die Architekten war eine helle Formgebung. Große Fenster, Lichthöfe und die Gestaltung mit vielen Grünelementen sollen zum Genesungsprozess der Patienten beitragen. Das Gebäude solle Ruhe und Freundlichkeit ausstrahlen, damit man sich auf Anhieb wohlfühlt, so Bertine Lahuis.

    Das Personal ist richtig zufrieden

    König Willem-Alexander stellte viele, interessierte Fragen zum Betrieb des Krankenhauses. 
    König Willem-Alexander stellte viele, interessierte Fragen zum Betrieb des Krankenhauses.  © NRZ | Andreas Gebbink

    Seit gut drei Monaten ist das Gebäude in Betrieb und das Personal scheint rundum zufrieden zu sein: Godelieve Verhage-Damen, Gesichtschirurgin in der HNO-Klinik, berichtet der NRZ: „Die schöne, helle Architektur hilft uns dabei, dass sich die Patienten häuslicher fühlen und dass sie schneller gesunden. Auf unserer Station zeigt sich jetzt auch, dass wir Kollegen viel schneller im Austausch sind, weil es mehr Möglichkeiten gibt, sich mal kurz hinzusetzen und in einer schönen Atmosphäre ein paar Worte zu wechseln“. Auch Ärzte-Kollegin Cecile van de Weerd, die zurzeit die Genesung von Halstumor-Patienten wissenschaftlich untersucht, erkennt, dass die grüne Umgebung des neuen Hauses zum Wohlbefinden beiträgt.

    Der König war beeindruckt

    Tom Ebbers ist quasi ein IT-Spezialist im Ärztekittel. Er hat mit dafür gesorgt, dass die neue Klinik komplett durchdigitalisiert ist. So gibt es nur noch Einzelzimmer und jeder Patient verfügt über ein Tablet, mit dem er mit dem Personal zusätzlich kommunizieren kann. Mit Hilfe des Tablets lassen sich Licht, TV, Vorhänge, Raumtemperatur und Notfallklingel bedienen. An jeder Zimmertür gibt es ebenfalls ein Tablet, welches dem Arzt erste wichtige Patienteninfos vor dem Betreten des Zimmers mitteilt: Etwa ob jemand schlecht hört oder sieht. Entsprechend kann sich der Arzt darauf einstellen. Auch die medizinische Apparatur wurde neu angeschafft, sodass die Polikliniken über die modernsten Geräte verfügen.

    König Willem-Alexander führte ein Gespräch in der Bibliothek der Radboud-Klinik mit Angestellten der HNO-Abteilung.
    König Willem-Alexander führte ein Gespräch in der Bibliothek der Radboud-Klinik mit Angestellten der HNO-Abteilung. © NRZ | Andreas Gebbink

    König Willem-Alexander zeigte sich beeindruckt. Er stellte beim Rundgang durch die Klinik viele Fragen über Konzepte und medizinische Forschung. Auch mit Patienten unterhielt sich der König, um sich über die medizinische und pflegerische Versorgung in Nimwegen zu informieren.

    >> Fakten und Zahlen

    In dem neuen Hauptgebäude gibt es 150 Einbettzimmer.

    Im Entreegebäude gibt es zwei Bäume, die sieben Meter hoch sind

    In der ersten Juliwoche sind 1000 Mitarbeitende umgezogen.

    Anfang 2023 wird das alte Hauptgebäude abgerissen. 40.000.000 Kilogramm Beton müssen entsorgt werden.

    Auf dem Gelände des alten Hauptgebäudes wird ein Park entstehen.

    In dem neuen Hauptgebäude befinden sich fünf Kilometer Glasfaserkabel und 500 Kilometer Datenkabel. Es gibt insgesamt 8000 Glasfaseranschlüsse.