Aus für Stadtlohner Krankenhaus am 22. Oktober – auch Notfallversorgung endet

Das Klinikum Westmünsterland hat nun bekannt gegeben, dass ab dem 22. Oktober das Krankenhaus Maria Hilf keine stationäre Versorgung mehr anbietet. Klinikum-Geschäftsführer Holger Winter betont, dass die Bündelung am Standort Ahaus nach wie vor richtig sei.
Das Klinikum Westmünsterland hat nun bekannt gegeben, dass ab dem 22. Oktober das Krankenhaus Maria Hilf keine stationäre Versorgung mehr anbietet. Klinikum-Geschäftsführer Holger Winter betont, dass die Bündelung am Standort Ahaus nach wie vor richtig sei. © Fotos Gehring/ Rape
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Das Klinikum Westmünsterland bündelt schrittweise die stationäre Versorgung im Nordkreis am St. Marien-Krankenhaus Ahaus. Jetzt, so teilte das Klinikum Westmünsterland am Mittwochnachmittag mit, stehen die Umzugstermine der letzten Abteilungen des Stadtlohner Krankenhauses fest. Am 22. Oktober ist dann endgültig Schluss, auch mit der Notfallversorgung.

Wie es in der Pressemitteilung heißt, wird am Samstag, 15. Oktober, die stationäre Versorgung in der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie unter der Leitung von Chefarzt PD. Dr. Stefan Lakemeier vor Ort in Stadtlohn beendet und an das St. Marien-Hospital Borken verlagert. Die Abteilung nimmt in Borken am Montag, 17. Oktober, ihren regulären Betrieb neu auf.

Ambulante Termine im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Stadtlohn im Bereich der Chirurgie und Neurochirurgie bleiben bestehen, da das ambulante Angebot in Stadtlohn auch nach Beendigung des Krankenhausbetriebs fortgeführt wird.

Kardiologie und Diabetologie ziehen nach Ahaus

Die Klinik für Kardiologie unter der Leitung von Chefarzt Dr. Alessandro Cuneo und die Klinik für Diabetologie beenden am Samstag, 22. Oktober, die stationäre Versorgung in Stadtlohn und nehmen am Montag, 24. Oktober als neue I. Medizinische Klinik für Kardiologie, Angiologie und Diabetologie in Ahaus ihren Betrieb auf.

Auch alle weiteren Bereiche und Mitarbeitenden wechseln an diesem Tag dann an das St.-Marien-Krankenhaus Ahaus beziehungsweise an das St.-Marien-Hospital Vreden. „Alle Patienten mit Terminen in den entsprechenden Kliniken werden rechtzeitig über die Veränderungen informiert“, so das Klinikum.

Notfälle werden ab 21. Oktober nur noch am Standort Ahaus versorgt

Wichtig: Bereits einen Tag vorher, am Freitag, 21. Oktober, endet in Stadtlohn die stationäre Notfallversorgung. Ab diesem Tag werden Notfälle nur noch am Standort Ahaus versorgt. Die Rettungsdienste sind informiert und steuern automatisch das richtige Krankenhaus an.

Notfälle, die eigenständig ohne den Weg über die Rettungsdienste das Krankenhaus aufsuchen, müssen direkt das Ahauser Krankenhaus ansteuern. Nach Beendigung der stationären Versorgung sehen die weiteren Planungen für den Standort Stadtlohn die Fortführung und den Ausbau der ambulanten medizinischen Versorgung in einem medizinischen Versorgungszentrum vor.

Ergänzt wird das Leistungsangebot um ein Telemedizinisches Kompetenz- und Versorgungszentrum. Zudem werden am Standort spezialisierte Pflegeangebote mit vollstationärer Pflege sowie Kurzzeit- und ambulanter Pflege etabliert.

Für das St. Marien-Hospital Vreden stehen die Umzugstermine der stationären Rheumatologie und der Geriatrie und der Inneren Medizin noch nicht fest. Die stationäre Versorgung in Vreden wird nach der Beendigung in Stadtlohn unverändert in vollem Umfang fortgeführt.

Lange Tradition in der Gesundheitsversorgung in der Region endet

Mit dem Ende der stationären Versorgung am Samstag, 22. Oktober, endet auch eine lange Tradition in der Gesundheitsversorgung in der Region. „Wir wissen, dass dieser Schritt für viele Menschen in Stadtlohn vor allem auch für unsere Mitarbeitenden einen tiefen und emotional bewegenden Einschnitt darstellt“, wird Klinikum-Geschäftsführer Holger Winter in der Pressemitteilung zitiert.

„Nicht jeder war und ist mit unserer Entscheidung, die stationäre Versorgung an einem Krankenhausstandort im Nordkreis zu bündeln, einverstanden“, so Winter weiter. Mit Blick auf die Zukunft und der Verantwortung des Klinikums, langfristig eine qualitativ hochwertige Versorgung zu sichern, wie sie die Menschen in der Region verdient haben, sei das jedoch ein richtiger und notwendiger Schritt, betont der Geschäftsführer.

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