Bayreuth:Nazi-Filme: Klinik stellt Chefarzt frei

Das Klinikum Bayreuth hat mit sofortiger Wirkung einen Klinikdirektor freigestellt. (Foto: dpa)

Weil er NS-Propaganda auf Plattformen verbreitet hat, will das Klinikum Bayreuth einem hochrangigen Mediziner außerordentlich kündigen.

Von Olaf Przybilla, Bayreuth

In einer Sondersitzung hat der Aufsichtsrat des Bayreuther Klinikums beschlossen, die außerordentliche Kündigung eines Chefarztes einzuleiten. Der Klinikdirektor war am Dienstag wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu 140 Tagessätzen verurteilt worden. Das Urteil ist rechtskräftig, der Mediziner gilt damit als vorbestraft. Der Mediziner hatte auf Plattformen NS-Propaganda verbreitet. Er hatte dies eingeräumt. Sein Verteidiger hatte aber vorgetragen, der 58-Jährige sei nicht "dieses Geistes", wie es womöglich wirke. Der Aufsichtsrat kam trotzdem zum Ergebnis, das Vertrauensverhältnis zu dem Klinikdirektor sei "nachhaltig und unwiederbringlich zerstört". Er werde mit sofortiger Wirkung freigestellt. Da er Mitglied des Betriebsrates ist, sei nun zunächst die Mitarbeitervertretung am Zug, erklärte die Klinik.

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