Neuburg
Kreiskrankenhaus: Positive Signale in schweren Zeiten

Gesundheitsausschuss in Neuburg befasste sich einmal mehr mit dem Schrobenhausener Krankenhaus

30.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:07 Uhr
Fritz Endres

Der Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen, Holger Koch (r.) informierte mit Sachstandsberichten den Gesundheits- und Sozialausschuss des Kreistages zusammen mit Landrat Peter von Grün (FW). Foto: Endres

Schrobenhausen Die Frage, wie es mit dem Kreiskrankenhaus Schrobenhausen weitergeht, stand im Mittelpunkt bei der 13. Sitzung des Gesundheits- und Sozialausschusses des Kreistages.

Kreiskrankenhaus Geschäftsführer Holger Koch unterrichtete das Gremium in zwei Sachstandsberichten über das Standortübergreifende Gutachten der Region 10 und die strategische Entwicklung der Klinik in Schrobenhausen.

Im Frühjahr des Jahres 2022 hatten die Geschäftsführer der kommunal getragenen Kliniken in der Region 10 den Auftrag erhalten, die konkrete Ausgestaltung des Anforderungsprofils für die Ausschreibung eines standortübergreifenden Gutachtens zu erarbeiten, um die Notfall- und Regelversorgung sicherzustellen. Derzeit wird darüber diskutiert, wie dieses Gutachten finanziert werden kann. „Der Freistaat Bayern fördert im Augenblick ein solches Gutachten nicht. Dies wurde mir bei einem Gespräch beim Bayerischen Gesundheitsministerin mitgeteilt“, berichtete der Landrat. Es werde sich diesbezüglich etwas bewegen. Mit Thematik will sich in nächster Zeit der Bayerische Landkreistag beschäftigen.

Kein Sommerlochbei der Belegung

Wer denn die Koordination unter den vier Trägern der Kliniken in der Region übernehme, wollte Kreisrätin Martina Keßler wissen. Die Stadt Ingolstadt sei hier federführend beantwortete der Landrat. Die Ausarbeitung für das Anforderungsprofil sei in der Endphase.

In diesem Jahr gab es bei der Belegung des Kreiskrankenhauses kein Sommerloch. Die Entwicklung der Auslastung sei erfreulich. So konnte die Bettenzahl unter anderem in der Abteilung Akutgeriatrie unter der Leitung von Chefarzt Shahram Tabrizi von 20 auf 30 erhöht werden. Sie ist zurzeit voll ausgelastet. „Dies erfüllt mich mit großer Freude“, lobte Peter von Grün. „Das gesamte Team im Krankenhaus leistet eine hervorragende Arbeit.“

In seinem Sachstandsbericht zur strategischen Entwicklung befasste sich Geschäftsführer Holger Koch mit der derzeit schwierigen Kostenentwicklung im Energiesektor und bei der Materialbeschaffung. In beiden Bereichen habe das Haus kaum Spielraum. „Ohne staatliche Unterstützung ist das nicht zu kompensieren“, sagte er klar und deutlich. Am 8. September habe Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) einen Hilfsfonds für die Kliniken angekündigt. Er hoffe, dass dies bald umgesetzt werde.

Die Stimmung in der Belegschaft sei nach der Corona Pandemie durch Arbeitsüberlastung sehr gereizt. Nach den Vorgaben des neuen Infektionsschutzgesetzes seien die Mitarbeiter womöglich verpflichtet wieder FFP-Masken den ganzen Tag zu tragen. Dies sei sehr anstrengend.

Nicht alle Zahlensind düster

Koch konnte aber auch erfreuliche Zahlen vermelden. Am vergangenen Donnerstag sei das Krankenhaus zu 82 Prozent ausgelastet gewesen. In seinem Bericht infomierte er das Gremium über die Ideen der baulichen Maßnahmen. „Ich kann mir nicht vorstellen, wenn die Fakten auf den Tisch liegen, dass der Kreistag für eine Sanierung stimmen wird“ sagte Koch. „Denkt nicht zu klein, bei der Planung gehe es um eine Entscheidung für die nächsten 30 bis 50 Jahre“, das habe ihm der beauftragte Architekt gesagt. Er werde dem Ausschuss fortlaufend über die Überlegungen der Zukunftsplanung berichteten, beantwortete Koch eine Frage von Martina Keßler, wie das Konzept fortgeschrieben werden soll.

Die Aufgaben im Gesundheitsbereich, die hinsichtlich Digitalisierung zu bewältigen sind, nehmen immer mehr zu. Hinzu kommen strenge gesetzliche Vorgaben in Bezug auf IT-Sicherheit und Datenschutz im Hinblick auf Gesundheitsdaten. Diese Herausforderungen träfen zusammen mit einem auch im IT-Bereich starken Fachkräftemangel.

Die Kreisräte stimmten einem von der Verwaltung vorbereiteten Empfehlungsbeschluss zu, dass das Kreiskrankenhaus zeitnah an einer zu gründenden Klinik-IT Beteiligung beteiligt. Dafür wurden 1000 Euro Genossenschaftsanteil und ein Eintrittsgeld von 14000 Euro genehmigt.

Einmütig wurde auch eine Satzungsänderung der Klinik-Service-SOB GmbH genehmigt. Die Gesellschaft kümmert sich um die Hauswirtschat und Küche. Durch die Satzungsänderung braucht die Gesellschaft keine Gewerbe- und Körperschaftssteuer mehr zahlen. Außerdem entfällt die Umsatzsteuer an Dritte weg.

SZ