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Digitalisierung der Branche Ärzte fordern schnelleren IT-Ausbau im Gesundheitswesen

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(Foto: picture alliance/dpa)

Diagnosen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, OP-Robotern oder Telemedizin: Zwei Drittel (67 Prozent) der Ärzte und Ärztinnen in Deutschland fordern mehr Tempo bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Das geht aus einer veröffentlichten Umfrage des Digitalverbands Bitkom und des Ärzteverbands Hartmannbund unter mehr als 500 Medizinern hervor. Gleichzeitig wird in Kliniken und Praxen noch überwiegend analog kommuniziert - per Telefon und Fax.

Mehr als drei Viertel der Befragten (76 Prozent) sehen die Digitalisierung grundsätzlich als Chance für die Medizin - 2020 waren es erst 67 Prozent. Allerdings ist Hightech bei Diagnose und Behandlung in den Kliniken nur zu einem geringen Teil im Einsatz. So werden bei einem Fünftel der Krankenhausärztinnen und -ärzte (19 Prozent) Roboter zur Unterstützung bei Operationen und Eingriffen genutzt.

Künstliche Intelligenz etwa zur Auswertung von Röntgen- oder MRT-Bildern ist bei knapp einem Zehntel (neun Prozent) in der Klinik im Einsatz. Virtual Reality für Trainingszwecke oder Operationen wird bei acht Prozent genutzt.

Zunehmend verbreitet im Klinikalltag sind telemedizinische Anwendungen. Bei gut einem Drittel (32 Prozent) der befragten Ärztinnen und Ärzte gibt es digitale fachliche Beratungen mit Kollegen, bei 14 Prozent werden Videosprechstunden angeboten, bei einem Zehntel werden bestimmte Untersuchungen oder OPs von Fachleuten per Video aus der Ferne unterstützt.

Insgesamt läuft die Kommunikation im Gesundheitswesen aber noch überwiegend analog. Vor allem das Telefon ist das Mittel der Wahl beim Austausch mit Praxen (83 Prozent), Kliniken (80 Prozent) oder mit Patienten (86 Prozent). Überwiegend E-Mails zur Kommunikation mit anderen Praxen nutzt fast jeder und jede Dritte (30 Prozent), mit Patienten kommunizieren 39 Prozent auf diese Weise.

Noch häufiger wird nach wie vor das Fax genutzt: 63 Prozent der Mediziner kommunizieren per Fax mit Praxen, 57 Prozent mit Kliniken und 16 Prozent mit Patienten. Auch Medikamente werden weit überwiegend per Papierrezept verordnet. Gerade einmal einer von hundert Ärztinnen und Ärzten stellt regelmäßig auch elektronische Rezepte aus. Und erst sechs Prozent nutzten bereits die elektronische Patientenakte von Versicherten.

Das Thema IT-Sicherheit bereitet den Medizinern Sorgen. Drei Viertel (74 Prozent) der Ärzteschaft im Krankenhaus sehen Kliniken in Deutschland häufig nicht ausreichend vor Cyberangriffen geschützt. Unter den niedergelassenen und angestellten Ärztinnen und Ärzten in Praxen und Versorgungszentren meinen dies sogar 83 Prozent.

Quelle: ntv.de

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