Leeres Bett in einem Krankenhauszimmer (Symbolbild)
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Lauterbach über geplante Krankenhausreform: "Weniger ökonomisch"

Weniger stationäre und mehr ambulante Behandlungen, weg mit den umstrittenen Fallpauschalen: So will Bundesgesundheitsminister Lauterbach das deutsche Krankenhaussystem reformieren. An Teilen seiner Pläne gibt es aber schon länger Kritik.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) drängt weiter auf weniger Klinikübernachtungen für Behandlungen in Krankenhäusern. "Wir behandeln sehr viel stationär, was ambulant gemacht werden könnte", sagte Lauterbach im ZDF-"Morgenmagazin". Ziel sei es, alle dafür geeigneten Behandlungen als Tagesbehandlung durchführen zu können. So würden Nachtdienste wegfallen und Pflegekräfte entlastet.

Lauterbach hofft zudem auf eine Überwindung der sogenannten Fallpauschalen im Kliniksystem. Mit ihnen können Krankenhäuser Gewinne einfahren, wenn sie viele Patienten günstig behandeln. Vereinfacht gesagt führt das dazu, dass Kliniken profitieren, die möglichst viele und aufwändige Behandlungen abrechnen können.

Lauterbach: Krankenhaussystem wird "weniger ökonomisch"

Der SPD-Politiker sprach mit Blick auf seine Pläne von der größten Krankenhausreform der vergangenen 20 Jahre. "Das ganze System wird weniger ökonomisch", kündigte Lauterbach an. Auch dadurch würden Pflegekräfte entlastet. Deutschland habe gemessen an der Bevölkerungszahl nicht zu wenige Pflegekräfte, sie würden nur sehr ineffizient eingesetzt, sagte er.

Kritik an Lauterbachs Plänen, die Zahl der stationären Behandlungen weiter zu senken, kam zuletzt etwa von der Vereinigung der Pflegenden in Bayern. Oft genug sei es schon jetzt der Fall, dass die Nachversorgung in die Familie verlagert werde oder ambulante Pflegedienste damit beauftragt würden. Könne das aber nicht geschultert werden, landeten die Patienten wieder in den Notaufnahmen. Wenn überbelastetes Pflegepersonal zwei oder drei Patienten weniger in der Nacht betreuen müsste, sei das noch keine wirkliche Entlastung.

  • Zum Artikel: Klinik-Besuchsregeln: Nicht leicht für Kranke und Angehörige

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