Siegen. Die Siegener Kliniken leiden unter Personalmangel, dabei gibt es mehr Ärzte und mehr Pflegekräfte. Und die Energiekosten gehen durch die Decke.

Die Bezirksregierung hat die Krankenhäuser und Krankenkassen zu Verhandlungen über regionale Planungskonzepte aufgefordert. Das haben die vier Geschäftsführer der Krankenhäuser in Siegen. Dr. Josef Rosenbauer (Diakonieklinikum Jung-Stilling), Hans-Jürgen Winkelmann (Marien-Krankenhaus), Ingo Fölsing (Klinikum Siegen) und Carsten Jochum (DRK-Kinderklinik) bestätigt.

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Spezialisierung und Wohnortnähe

Dass es bei der Krankenhausplanung um tiefreichende Details geht, stellte Thomas Löw vom Medizin-Management des Klinikums Siegen auf der Veranstaltung des Gesundheitspolitischen Ausschusses der CDU Siegen-Wittgenstein dar. Landtagsabgeordnete Anke Fuchs-Dreisbach stellte das Reform-Vorhaben als „ambitioniertes und innovatives Anliegen“ des Landes dar. Basis dafür sei eine Optimierung in Grund- und Spezialversorgung. Das Kriterium „Wohnortnähe“ sei gesetzt. Krankenhäuser wie Krankenkassen hatten einvernehmlich gefordert, dass für anstehende Veränderungsprozesse auch Finanzmittel zur Verfügung stehen müssten.

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Mit großem Aufwand bereiten sich die Krankenhäuser auf die Reform-Verhandlungen vor. Eine kleine Ausnahme bildet die Kinderklinik: „Wir stehen nicht wie die ‚Erwachsenenhäuser‘ in Konkurrenz mit anderen Mitbewerbern vor Ort,“ erklärte Carsten Jochum. Jeder bereite sich vor, gemeinsam hätten sie sich aber noch nicht abgestimmt, erklärten die Klinik-Chefs.

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Dem Nachwuchs der Siegener Kliniken fehlt das „Wir-Gefühl“

Diakonie-Klinikum Jung-Stilling, Mariengesellschaft und Klinikum Siegen sorgten in letzter Zeit mit hohen Investitionen in ihren Häusern für eine Verbesserung der medizinischen Versorgung. Schließlich werde hier ein hoch qualifiziertes Angebot für ein großes Einzugsgebiet im Drei-Länder-Eck vorgehalten. Aktuell machen den Kliniken explodierende Energiekosten, Inflation-Preissprünge, die weitere Corona-Pandemie-Entwicklung und in diesem Zusammenhang auch der Krankenstand ihrer Mitarbeitenden Sorgen. „Wir erleben einen Personalmangel, obwohl in den letzten zehn Jahren fast 48 Prozent mehr Ärztinnen und Ärzte in den Siegen-Wittgensteiner Kliniken tätig waren. Das Pflegepersonal ist um gut 14 Prozent gewachsen,die Zahl der stationär versorgten Patienten um gut 8 Prozent.“

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„Angesichts der Personalengpässe müssen wir überlegen, ob die seit 2020 eingeführte generalisierte Pflegeausbildung an einigen Stellen nachjustiert werden muss,“ fand Dr. Josef Rosenbauer. „Die jungen Auszubildenden sind zu kurze Zeit in der eigenen Klinik“, unterstützte Ingo Fölsing. Da sei nur schwer ein „Wir-Gefühl“ aufzubauen.

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