Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte werden ab November keine Krankenhaus-Patienten mehr nachts mit Transporten nach Hause befördert. Wie ein Kreissprecher am Freitag sagte, wird diese Praxis vom 1. November an eingestellt. Gründe dafür sind fehlendes Personal sowie, dass die nächtlichen Transporte gesetzlich eigentlich nicht verlangt und in anderen Regionen auch nicht üblich seien. Der Rettungsdienst laufe weiter. Normale Krankentransporte sollten künftig wenn möglich tagsüber erfolgen.

Nach Angaben des Sprechers fehlten Rettungskräfte, die bisher bei solchen Nachttransporten unterwegs waren, dann zu anderen Zeiten im Rettungsdienst. Für akute Notfälle würden mit Kliniken in Waren, Neubrandenburg, Röbel, Neustrelitz und Demmin Lösungen gefunden. In der Vergangenheit habe es auch Fälle gegeben, bei denen die Verhältnismäßigkeit für Nacht-Krankentransporte umstritten war. Teils seien Patienten auch in andere Kreise gefahren worden, was zu bis zu 700 Kilometern Fahrstrecke pro Nacht geführt habe. Der Kreis ist mit mehr als 5500 Quadratkilometern der nach Fläche bundesweit größte.

Ein Sprecher des kreiseigenen Krankenhauses Demmin bedauerte die Entscheidung. Dies werde vor allem ältere Menschen treffen, die nach der Versorgung in der Notaufnahme wieder nach Hauses entlassen werden könnten. Die Notaufnahmen seien aber nicht dafür ausgestattet, in solchen Fällen Leute dort länger unterzubringen.

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