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Safety-FIRST: Sicherheitsnetz für Patienten mit oraler Krebstherapie

Safety-FIRST: Sicherheitsnetz für Patienten mit oraler Krebstherapie

Bundesministerium für Gesundheit fördert bundesweites Projekt zur optimierten Anwendung von oralen Antitumor-Wirkstoffen

Zuschlag erteilt! Im Frühjahr 2023 startet das wegweisende multizentrische Modellprojekt „Safety-FIRST“. Ziel ist es, ein deutschlandweites Sicherheitsnetz mit 24 Zentren aus Kliniken und Schwerpunktpraxen zu bilden. Damit sollen die interprofessionelle Vor-Ort-Kompetenz bei der Betreuung von Patientinnen und Patienten mit oraler Tumortherapie gestärkt und die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) in diesem Bereich verbessert werden. Das bundesweite Projekt wird durch ein AMTS-Kompetenzzentrum mit Medizinerinnen und Medizinern, Pharmazeutinnen und Pharmazeuten des Uniklinikums Erlangen, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn geleitet. Das Bundesministerium für Gesundheit fördert Safety-FIRST im Rahmen des Aktionsplans zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland drei Jahre lang mit insgesamt 600.000 Euro.

Die Bedeutung von Krebsmedikamenten in Tabletten- oder Kapselform nimmt stetig zu. Diese orale Therapie wird von Patientinnen, Patienten und vom Behandlungsteam aufgrund der eigenständigen Einnahme häufig bevorzugt. Dass diese Behandlungsmethode jedoch keinesfalls unproblematisch ist und Betroffene von einem therapiebegleitenden Schulungs- und Betreuungskonzept erheblich profitieren, das wies eine Projektgruppe aus Medizinerinnen und Medizinern, Pharmazeutinnen und Pharmazeuten des Uniklinikums Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Rahmen des Forschungsprojekts AMBORA (Arzneimitteltherapiesicherheit bei der Behandlung mit neuen oralen Antitumor-Wirkstoffen) bereits eindrucksvoll nach.

„Wir konnten am Comprehensive Cancer Center Erlangen-EMN zeigen, dass eine intensivierte klinisch-pharmazeutische beziehungsweise -pharmakologische Betreuung einen erheblichen Nutzen für die Patientinnen und Patienten im Vergleich zur Routinebehandlung bringt“, erläutert Prof. Dr. Martin F. Fromm, Direktor des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der FAU. Und Prof. Dr. Frank Dörje, Chefapotheker des Uniklinikums Erlangen, ergänzt: „Diese Form der intensivierten Therapiebegleitung sollte möglichst vielen Patientinnen und Patienten angeboten werden. Wir freuen uns sehr, dass die Projektgruppe Safety-FIRST an der deutschlandweiten beispielhaften Umsetzung des Betreuungskonzepts interprofessionell arbeiten wird.“

Kooperations- und Projektpartner

Das Projekt Safety-FIRST basiert auf der im Aktionsplan 2021 – 2024 des Bundesministeriums für Gesundheit zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland ausgeschriebenen Maßnahme 31 „Modellprojekt mit vorbereitendem Workshop zur Implementierung und Evaluierung einer Interventionsstrategie zur Verbesserung der AMTS bei Patienten und Patientinnen mit oraler Tumortherapie“. Kooperations- und Projektpartner sind die Apotheke des Uniklinikums Erlangen, das Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie der FAU und die Klinische Pharmazie – Pharmazeutisches Institut (Leiter: Prof. Dr. Ulrich Jaehde) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Außerdem sind 24 Standorte in ganz Deutschland (Arztpraxen, Medizinische Versorgungszentren, Klinikambulanzen, öffentliche Apotheken und Krankenhausapotheken) involviert.

Website von AMBORA: www.ccc.uk-erlangen.de/beratung/orale-tumortherapie-ambora/

Über den Aktionsplan 2021–2024 des Bundesministeriums für Gesundheit zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland:

www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Gesundheit/Berichte/Aktionsplan_2021-2024_BMG_AMTS.pdf

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Frank Dörje
09131 85-33591
frank.doerje(at)uk-erlangen.de

Prof. Dr. Martin F. Fromm
09131 85-22772
martin.fromm(at)fau.de