Schwabach, Neuendettelsau (epd). Das Sozialwerk Diakoneo muss seine Pläne begraben, die Krankenhäuser in Schwabach und die Clinic Neuendettelsau in einer gemeinsamen gemeinnützigen GmbH zusammenzuführen. Wie ein Diakoneo-Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag bestätigte, sei die Integration der Klinik Neuendettelsau in die Klinik Schwabach aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Diese Erkenntnis sei nach monatelangen Vorbereitungen überraschend gekommen. Der Schritt in eine gemeinsame gGmbH hätte "viele Vorteile bei der medizinisch-strategischen Neuausrichtung der beiden Kliniken" bringen sollen.

Die damalige Diakonie Neuendettelsau war zum 1. Januar 2018 Mehrheitsgesellschafterin des Stadtkrankenhauses in Schwabach geworden. Man erhoffe sich Synergieeffekte und neue Angebote, hieß es damals. Schwabach verfüge beispielsweise über eine zertifizierte "Stroke-Unit" zur Behandlung von Schlaganfällen, während die Clinic Neuendettelsau etwa bei Herzklappenerkrankungen gut aufgestellt ist.

Dass es nun keine gemeinsame GmbH geben könne, habe Auswirkungen auf das Medizinkonzept, mit dem man sich in den kommenden Tagen und Wochen weiter im Detail befassen werde, so der Sprecher. Das Konzept sei nötig, weil beide Häuser "unter den jetzigen Umständen wirtschaftlich nur schwer zu halten sein werden". Ein engeres Zusammenrücken der beiden Standorte werde die wirtschaftliche Situation auf jeden Fall verbessern.

Das Scheitern der Zusammenführung bedeute nicht, dass sich Diakoneo wieder vom Schwabacher Krankenhaus verabschiedet, hieß es. Eine Rückgabe wäre auch aufgrund der damals geschlossenen Verträge nicht einfach möglich. Man gehe davon aus, dass ab Januar 2023 etwa die Gastroenterologie in Schwabach konzentriert und das ambulante Operieren am Standort Neuendettelsau intensiviert werden könne. Die Notfallambulanz in Neuendettelsau werde in vollem Umfang fortgeführt werden. In beiden Kliniken arbeiten zusammengezählt 800 Beschäftigte.

Diakoneo hat seinen Sitz in Neuendettelsau und gehört mit mehr als 10.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von nach eigenen Angaben etwa 650 Millionen Euro zu den größten diakonischen Unternehmen in Deutschland. Es hat über 200 Einrichtungen mit Schwerpunkt Pflege und Gesundheit in Bayern, Baden-Württemberg und Polen.