Frankenthal Stadtklinik: Tiefrote Zahlen auch im neuen Jahr

Die SPD-Fraktion will wissen, wie es mit der intensivmedizinischen Komplexbehandlung in der Stadtklinik aussieht.
Die SPD-Fraktion will wissen, wie es mit der intensivmedizinischen Komplexbehandlung in der Stadtklinik aussieht.

Gute Nachrichten hat es bei der Stadtklinik zuletzt vor allem im Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung und Modernisierung gegeben – ein Millionenprojekt. Die finanzielle Lage des Krankenhauses allerdings bleibt schwierig: Das Minus im laufenden Jahr kalkulieren die Verantwortlichen auf fünf Millionen Euro, 2023 könnte das Loch im laufenden Geschäft sogar sieben Millionen betragen.

Gleich in dreifacher Hinsicht hat der Krankenhausausschuss sich bei seinem Treffen am Mittwoch mit der ökonomischen Situation der Klinik zu beschäftigen: Auf der Tagesordnung des Gremiums stehen neben dem Wirtschaftsplan für 2023 der Nachtragsplan für 2022 und die Feststellung des Jahresabschlusses 2020. Alle drei Werke haben eins gemeinsam: rote Zahlen. Allein im laufenden und im kommenden Jahr summiert sich der Verlust wohl auf zwölf Millionen Euro.

Die Klinikleitung nennt in den Beschlussvorlagen, die abschließend vom Stadtrat behandelt werden müssen, ähnliche Gründe für diese Entwicklung: erschwerte Planung in Pandemiezeiten, Personalmangel und steigende Kosten. Im Zusammenhang mit dem Wirtschaftsplan 2023 ist von einem „bislang nicht gekannten Maß an Unsicherheit“ die Rede. Ein rigider Sparkurs könnte Mitarbeiter und Patienten verunsichern, heißt es. Bleiben als Gegenmittel „Strukturmaßnahmen“ und ein Ausbau des ambulanten Behandlungsangebots. Besonders heftig fällt übrigens der Anstieg der Energiekosten von rund 850.000 auf 1,8 Millionen Euro aus – 112 Prozent.

Anfragen zu Krankenhaus-Affäre

Die Schatten der Vergangenheit – das bedeutet: die Folgen der 2019 von Medienberichten über die Beatmungspraxis auf der Intensivstation des Krankenhauses ausgelösten Affäre – wird die Stadtklinik auch weiterhin nicht los: Für die Ausschusssitzung hat die SPD-Fraktion zum einen einen Bericht über den aktuellen Stand der arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung mit dem früheren Kaufmännischen Direktor und einem ehemaligen Spitzenmediziner eingefordert.

Zum anderen wollen die Sozialdemokraten wissen, wie es mit der intensivmedizinischen Komplexbehandlung aussieht. Deren Abrechnung und Durchführung war nach Bekanntwerden angeblicher Unregelmäßigkeiten im Zuge interner Untersuchungen gestoppt worden. Inzwischen liegen die personellen und strukturellen Voraussetzungen nach Darstellung der Stadtklinik aber wieder vor.

Termin

Sitzung des Krankenhausausschusses am Mittwoch, 30. November, 17.30 Uhr, im Congress-Forum (kleiner Saal), Stephan-Cosacchi-Platz 5.

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