Das Ettenheimer Krankenhaus wird am 23. Dezember seinen Betrieb einstellen. Foto: Ullrich

Die Ettenheimer Klinik stellt bereits am 23. Dezember ihren Betrieb ein. Das nachfolgende Zentrum für Gesundheit wird am 2. Januar seinen Betrieb aufnehmen. Notfallpatienten sollen in der Zwischenzeit direkt die Zentrale Notaufnahme in Lahr aufsuchen.

Ettenheim - Die Ettenheimer Klinik wird zum Jahreswechsel den stationären Betrieb aufgeben und als Gesundheitszentrum weitergeführt. So hat es der Kreistag beschlossen. Ihren betrieb wird die Klinik aber noch vor den Feiertagen am 23. Dezember einstellen, teilt nun das Ortenau-Klinikum mit. Aktuell würden in Ettenheim nur noch wenige Patienten stationär versorgt. Spätestens am 23. Dezember sollen dann die letzten Patienten entlassen oder verlegt werden. Am 23. Dezember um 12 Uhr stellt auch die Ettenheimer Krankenhaus-Notaufnahme ihren Betrieb ein. Notfallpatienten sollten dann direkt die Zentrale Notaufnahme am Ortenau-Klinikum in Lahr aufsuchen.

Versorgungsauftrag wird bis zum letzten Tag erfüllt

"Unsere Ärzte und Pflegekräfte erfüllen ihren Versorgungsauftrag bis zum letzten Tag und gewährleisten den derzeit noch in Ettenheim verbliebenen Patienten die bestmögliche Betreuung", verspricht Christof Mutter, Verwaltungsdirektor des Ortenau Klinikums Lahr-Ettenheim. "Neue Patienten nehmen wir nun nicht mehr in Ettenheim auf." So soll der Klinikbetrieb in Ettenheim reibungslos eingestellt werden können.

Am 1. Januar tritt das Zentrum für Gesundheit (ZfG) Ettenheim an die Stelle des Krankenhauses. "Das ZfG wird bis spätestens 2025 schrittweise mehrere medizinische und pflegerische Gesundheitsangebote, ambulant wie auch stationär, mit teilweise innovativen Ansätzen unter einem Dach vereinen", erklärt das Ortenau-Klinikum. Dazu zähle das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) mit den drei Fachpraxen für Chirurgie, Innere Medizin und Psychosomatik, die weiterhin und ohne Unterbrechung – mit Ausnahme der Weihnachtspause bis zum 2. Januar 2023 – im ehemaligen Klinikgebäude ihre Leistungen anbieten.

Investitionen von rund 26 Millionen Euro

Ein weiterer, wesentlicher Baustein des ZfG soll eine stationäre geriatrische Rehabilitation mit rund 60 Betten sein, die in der Trägerschaft des Paul-Gerhardt Werkes Offenburg betrieben wird. Die Einrichtung soll einen Neubau beziehen, der nach einem Teilabriss des Bestandsgebäudes errichtet wird. Vorgesehen ist eine Inbetriebnahme im Laufe des Jahres 2025. Im ZfG ist ebenfalls ein Zentrum für ambulantes Operieren vorgesehen, das nach einer baulichen Sanierung alle zeitgemäßen Standards erfüllen soll. Für die bauliche Modernisierung der MVZ- und OP-Räumlichkeiten sowie den Neubau der geriatrischen Rehabilitation sind nach dem heutigen Stand Investitionen von insgesamt rund 26 Millionen Euro geplant, erklärt das Ortenau-Klinikum

Rettungswache mit Notarztstation

Auf dem Gelände der ehemaligen Klinik ist darüber hinaus eine Rettungswache mit Notarztstandort vorgesehen, der an sieben Tagen in der Woche über 24 Stunden betrieben werden soll. Der Ortenaukreis und das Ortenau Klinikum verfolgten darüber hinaus das Ziel, über die zugesagten Angebote hinaus in Ettenheim weitere Leistungen in den Bereichen Gesundheit und Pflege zu etablieren. So werde geprüft, ob etwa Haus- oder Fachärzte, Psychotherapeuten oder nicht ärztliche Heilberufe als Mieter für das ZfG Ettenheim gewonnen werden können. "Darüber hinaus soll im ZfG Ettenheim die Stelle des/der Patientenlotsen beziehungsweise Case Management etabliert werden, soweit diese Stelle in der Ortenau auch künftig angeboten wird", so das Klinikum. Auch ein Café soll entstehen.

Mit der Einstellung des stationären Betriebs beginne nun der Umzug von Betten und Ausrüstungsgegenständen an andere Betriebsstellen des Ortenau-Klinikums. Ausstattungen, die in der chirurgischen Praxis und der Endoskopie benötigt werden, wie die Röntgenanlage, verblieben dagegen in Ettenheim.

Sprechzeiten der Praxen

Im Zentrum für Gesundheit Ettenheim bieten ab Montag, 2. Januar 2023, folgende Praxen des Medizinischen Versorgungszentrums ihre Leistungen an:

Praxis für Chirurgie: Sprechzeiten: Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr, Telefon 07822/78 89 30, Fax 07822/ 7 88 93 19Praxis für Gastroenterologie: Sprechzeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 14.30 Uhr, Telefon 07822/7 88 93 20, Fax 07822/7 88 93 39

Praxis für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie: Sprechzeiten nach Vereinbarung, Telefon 07822/ 7 88 93 40, Fax 07822/7 88 93 49