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UKE-Studie

Regelmäßige Medikationsanalysen verbessern Patientensicherheit

Strukturierte, regelmäßige Medikationsanalysen durch Stationsapotheker erhöhen die Arzneimitteltherapiesicherheit im Krankenhaus. Das konnte nun die Klinikapotheke des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf in einer Studie nachweisen.
Daniela Hüttemann
27.12.2022  13:30 Uhr

Neun Stationsapothekerinnen und -apotheker des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben in einer Untersuchung alle pharmazeutischen Interventionen einer Arbeitswoche im UKE systematisch dokumentiert und analysiert. Die Ergebnisse veröffentlichten sie vor Kurzem im Fachmagazin »Frontiers in Pharmacology«

Dabei kamen in einer Arbeitswoche mehr als 5000 Medikationsprüfungen zusammen, die zu mehr als 1300 Empfehlungen zur Therapieanpassung führten. Die Akzeptanzrate bei den Ärzten lag dabei ausgesprochen hoch: 91,9 Prozent der Empfehlungen wurden umgesetzt.

Am häufigsten bezogen die Vorschläge der Pharmazeuten sich auf die individuell am besten geeignete Arzneimitteltherapie, worunter unter anderem Indikation und Arzneiform fielen. Danach folgten Änderungen der Dosierung. Etwa ein Viertel der Empfehlungen erfolgte zur Optimierung der Antibiotikatherapie.

»Die Studie konnte erstmals verdeutlichen, dass Stationsapothekerinnen und -apotheker in einem Krankenhaus mit einem geschlossenen Medikationsmanagementprozess, dem sogenannten Closed Loop Medication Management (CLMM), durch strukturierte regelmäßige Medikationsanalysen dazu beitragen, dass arzneimittelbezogene Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie den Patienten erreichen«, erklärte dazu Privatdozentin Dr. Claudia Langebrake aus der Klinikapotheke des UKE in einer Pressemitteilung. Dadurch würden Qualität und Sicherheit in der Patientenversorgung steigen.

Das CLMM umfasst von der elektronischen Verordnung über das Prüfen und Stellen der Medikation bis zur dokumentierten Einnahme den gesamten Medikationsprozess.

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