1. Soester Anzeiger
  2. Lokales
  3. Warstein

Fachkräftemangel: Warsteiner Krankenhaus „Maria Hilf“ geht neuen Weg

KommentareDrucken

Georg Heydn, Geschäftsführer des Krankenhauses „Maria Hilf“, geht neue Wege, um Fachkräfte für den Standort Warstein zu gewinnen.
Georg Heydn, Geschäftsführer des Krankenhauses „Maria Hilf“, geht neue Wege, um Fachkräfte für den Standort Warstein zu gewinnen. © Alexander Lange

Alle suchen Fachkräfte, auch das Warsteiner Krankenhaus „Maria Hilf“. Mit einem besonderen Angebot für Mitarbeiter und Angehörige geht das Krankenhaus nun einen besonderen Weg.

Warstein – Fachkräfte suchen sie alle und gehen dabei ganz unterschiedliche Wege. „Aber auf Bike-Leasing und Tankgutscheine zu setzen, das macht jeder“, sagt Georg Heydn, Geschäftsführer des Krankenhauses „Maria Hilf“. Doch er an der Spitze der Krankenhaus-Verwaltung möchte einen neuen Weg mit seinen Mitarbeitern gehen. Und für seine Mitarbeiter. Ab dem 1. April stellt das Krankenhaus allen Mitarbeitern eine betriebliche Privat-Krankenversicherung zur Verfügung.

„Egal in welchem Beschäftigungsverhältnis: Ob Auszubildender, Minijobber oder Vollzeitkraft, alle sollen den gleichen Schutz erhalten. 100 Prozent arbeitgeberfinanziert.“ Und nicht nur die, auch deren Angehörige sollen die Möglichkeit der Privat-Krankenversicherung „über das Krankenhaus“ erhalten, so Heydn. Und das ohne Wartezeiten oder vorherige Gesundheitsprüfung. Dazu gehören Chefarztbehandlung und Einzelzimmer, eine Zahnersatzversicherung mit 70-prozentiger Kostenübernahme sowie ein Gesundheitsbudget von 300 Euro pro Jahr, beispielsweise für Physiotherapie oder eine neue Brille.

Dieser Weg, die Idee, sei relativ neu, sagt Heydn: „Das ist ein Modell, das man sonst nirgends findet in der Region, das ist außergewöhnlich.“ Der Hintergrund ist klar. Es fehlt an Fachkräften, auch am Krankenhaus „Maria Hilf“. Zudem sei hier die Altersstruktur auch „relativ hoch“, so Heydn: „Wir müssen Fachkräfte erreichen und für diese Region gewinnen, deshalb haben wir das Konzept mit der Versicherung herausgearbeitet.“

Personalfluktuation war in den vergangenen Jahren hoch

Viele Geschäftsführer-Wechsel habe es in den vergangenen Jahren im „Maria Hilf“ gegeben, grundsätzlich sei die Personalfluktuation hoch gewesen, so Heydn: „Wir wollen hiermit aber auch wieder ein Vertrauensverhältnis zu unseren Mitarbeitern, zu ihren Angehörigen, die hier leben, aufbauen – und damit soll es auch ein klares Bekenntnis zur Region und zum Standort sein.“

Es sei eine Maßnahme von vielen, die man in der kommenden Zeit als Krankenhaus plane, um Mitarbeiter zu gewinnen, sagt Heydn: „Wir haben uns vorgenommen, die allgemeine Attraktivität zu steigern. Des Standortes, aber auch Warstein an sich und die Region haben viel zu bieten.“ Wirtschaftlich laufe es auch wieder besser, man sei „auf einem guten Weg“. Und das Privat-Krankenversicherungskonzept habe schon erste Früchte getragen, berichtete Georg Heydn: „Es hat sich sogar eine Bewerberin aus Kassel bei uns gemeldet.“

Auch interessant

Kommentare