Landesbetrieb IT.NRW
Statistik und IT-Dienstleistungen  

NRW: 13,4 Prozent mehr Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2022

Patientin und Ärztin im Beratungsgespräch
Dienstag, 4. April 2023

NRW: 13,4 Prozent mehr Schwangerschaftsabbrüche im Jahr 2022

Im Jahr 2022 wurden in Nordrhein-Westfalen 22 558 Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt. Bei 2,6 Prozent der Abbrüche waren die Frauen minderjährig.

Düsseldorf (IT.NRW). Für das Jahr 2022 haben Arztpraxen und Krankenhäuser 22 558 Schwangerschaftsabbrüche von Frauen mit Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen gemeldet. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, ist das die höchste Zahl seit 2010 (damals: 22 897 Schwangerschaftsabbrüche). Im Vergleich zum Vorjahr waren das 2 671 Fälle bzw. 13,4 Prozent mehr; 2021 wurde mit 19 887 Fällen der niedrigste Stand seit Beginn der Statistik (im Jahr 1996) verzeichnet.

Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen mit Wohnsitz in NRW

582 und damit 2,6 Prozent aller Frauen, die im Jahr 2022 einen Abbruch vornehmen ließen, waren minderjährig, 53 Mädchen waren jünger als 15 Jahre. Neun von zehn Frauen (89,7 Prozent) waren zum Zeitpunkt des Abbruchs 18 bis 39 Jahre alt; die übrigen 7,7 Prozent waren 40 Jahre alt oder älter.

Mehr als die Hälfte der Frauen (56,4 Prozent) hatte vor dem Abbruch bereits mindestens ein Kind geboren. Darunter befanden sich 2 951 Frauen mit drei oder vier und weitere 438 Frauen mit fünf oder mehr Kindern.

In 42,5 Prozent der Fälle erfolgte der Schwangerschaftsabbruch vor der siebten Schwangerschaftswoche; etwa drei Viertel (76,6 Prozent) aller Schwangerschaften wurden vor der neunten und 96,6 Prozent vor der zwölften Woche abgebrochen.

95,1 Prozent der Abbrüche erfolgten im Anschluss an die gesetzlich vorgeschriebene Beratung. Indikationen aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten waren in 4,9 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.

96,3 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurden im Jahr 2022 ambulant in Arztpraxen oder Krankenhäusern durchgeführt; 3,7 Prozent der Eingriffe wurden stationär in Krankenhäusern vorgenommen. (IT.NRW)

(99 / 23) Düsseldorf, den 4. April 2023