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Maßnahme gegen Ärztemangel Kassenärzte-Chef plädiert für Notaufnahme-Gebühr – unter bestimmten Bedingungen

Sanitäter schieben eine verletzte Person auf der Liege in die Notaufnahme
"Wer noch selbst in eine Notaufnahme gehen kann, ist oft kein echter medizinischer Notfall", sagt Kassenärzte-Chef Andreas Gassen
© Marcus Brandt / Picture Alliance / DPA
Wer die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsucht, kann das bisher umsonst tun. Das soll sich ändern, findet der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Andreas Gassen – zumindest unter bestimmten Umständen.

Kassenärzte-Chef Andreas Gassen hat eine Gebühr für Patienten gefordert, die künftig ohne vorherige telefonische Ersteinschätzung die Notaufnahme aufsuchen. "Wer weiterhin direkt in die Notaufnahme geht, ohne vorher die Leitstelle anzurufen, muss gegebenenfalls eine Notfallgebühr entrichten, denn das kostet die Solidargemeinschaft unterm Strich mehr Geld und bindet unnötig medizinische Ressourcen", sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Mittwochsausgaben).

Unnötig in die Notaufnahme sei "unsozial"

Es werde immer argumentiert, derartige Gebühren seien unsozial, sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) den RND-Zeitungen. "Unsozial ist in meinen Augen jedoch, den Notdienst unangemessen in Anspruch zu nehmen und damit das Leben anderer Menschen zu gefährden", sagte Gassen. "Wer noch selbst in eine Notaufnahme gehen kann, ist oft kein echter medizinischer Notfall."

Gassen begrüße zudem die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), den Rettungsdienst unter der Nummer 112 und den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 virtuell zusammenzuschalten, um dort eine Ersteinschätzung vorzunehmen und den Anrufer anschließend richtig zu leiten.

In der Galerie: Zigaretten ade zu sagen, bringt in jedem Alter noch etwas. Schon zwanzig Minuten nach der letzten Kippe machen sich die ersten Veränderungen bemerkbar.

mkb AFP

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