In Deutschland gibt es weniger Krankenhausbetten. In den vergangenen 30 Jahren sank die Zahl um rund ein Drittel, wie das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes für die Bundestagsfraktion der Linken meldet. Im Jahr 1991 gab es in Deutschland etwa 665.500 Betten, 2021 waren es noch rund 483.600. Auf die Bevölkerungszahl berechnet, sank die Quote innerhalb von 30 Jahren von 832 auf 581 Betten pro 100.000 Einwohner.

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte eine aus seiner Sicht falsche Gesundheitspolitik, die auf Marktlogik und Privatisierung setze. "Wir brauchen – auch als Lehre aus Corona – ein Schließungsmoratorium für Kliniken." Krankenhäuser gehörten zudem vollständig in die öffentliche Hand. Insbesondere für den ländlichen Raum sei jedes Krankenhaus wichtig.

Gesundheitsminister Lauterbach plant Krankenhausreform

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant eine Krankenhausreform und will die derzeit noch bundesweit etwa 1.800 Krankenhäuser drastisch umbauen: Mehr ambulante, weniger stationäre Aufenthalte lautet der Plan. Viele Bundesländer befürchten, dass dadurch insbesondere kleine Kliniken schließen müssen. Wie das RedaktionsNetzwerk weiter berichtet, hat Deutschland im internationalen Vergleich trotz des Abbaus in den vergangenen Jahrzehnten nach wie vor eine vergleichsweise hohe Bettendichte.

Viele Expertinnen und Experten sind sich darin einig, dass die Krankenhäuser reformiert werden müssen. Die letzte Reform ist 20 Jahre her und der jüngste Krankenhaus Rating Report des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung ergab, dass jede zehnte Einrichtung erhebliche Verluste macht.