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Aufsichtsrat beschließt Umwandlung der UEK Norden in ein Regionales Gesundheitszentrum

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Norden. In der gestrigen Aufsichtsratssitzung der Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden mbH wurde die Umwandlung des Standorts Norden in ein Regionales Gesundheitszentrum beschlossen. Der Betrieb des Klinikums als somatischer Grund- und Regelversorger ist aufgrund der nicht mehr zu besetzenden Stellen im ärztlichen Dienst und dem daraus resultierenden hohen Honorararzt-Einsatz nur noch zeitlich befristet aufrechtzuerhalten. Geschäftsführer der Trägergesellschaft, Dirk Balster: „Die medizinische Qualität ist bei dem überwiegenden Einsatz von Honorarkräften nicht mehr kontrollierbar und deutlich rückläufig. Als Krankenhausträger haben wir dieser Entwicklung zum Schutz unserer Patienten Rechnung zu tragen. Wir haben jedoch ein Konzept erarbeitet, welches weiterhin eine wichtige medizinische Versorgung vor Ort in Norden gewährleistet. Zudem wollen wir durch Verlagerungen im Personaleinsatz ermöglichen, resultierende Mehrbedarfe in den Häusern des Verbunds abzudecken.“ Sowohl der Aufsichtsratsvorsitzende, Landrat Olaf Meinen, als auch der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Tim Kruithoff, sehen die Handlungsnotwendigkeit und begrüßen daher das von der Geschäftsführung vorgestellte und vom Aufsichtsrat beschlossene Konzept zum Standort Norden. „Aus der Umwandlung ergeben sich für die Mitarbeiter und für die medizinische Versorgung gute Perspektiven“, so Meinen und Kruithoff.

Das Konzept des Regionalen Gesundheitszentrums am Standort Norden sieht unverändert den Betrieb der Psychiatrie vor. Im Zentrum der somatischen Versorgung wird eine Notfallversorgungseinheit stehen, die wie bisher schwerpunktmäßig die unzureichende ambulante Notfallversorgungslinie in der Region stärkt. Zugleich wird eine internistische Kurzliegerstation mit 25 Betten etabliert, die durch Zuweisungen von lokalen Niedergelassenen über den verantwortlichen Arzt belegt werden kann. In diesen Betten werden auch weiterhin die etablierten Leistungen der Palliativmedizin sowie der Schmerztherapie erbracht. Darüber hinaus wird angestrebt, ein ambulantes OP-Zentrum zu betreiben, in dem auch die chirurgischen Kollegen aus Emden und Aurich ihre Patienten behandeln werden. Die aktuelle Gesetzeslage sieht eine deutliche Ambulantisierung vor. Dem resultierenden Mehrbedarf für ambulante OP-Ressourcen wird durch ein solches Zentrum Rechnung getragen.

Zur Absicherung der finanziellen Anforderungen in der Transformationsphase laufen bereits umfassende Abstimmungen mit dem zuständigen Ministerium und den Vertretern der Kostenträger. Gleichzeitig werden die innovativen Komponenten des Modellprojekts StatAMed gemeinsam mit der AOK Niedersachsen und der AOK Rheinland/Hamburg detailliert und auf die Umsetzung zu Anfang des Jahres 2024 vorbereitet. Der Standort Norden wurde als einer von bundesweit sechs Klinikstandorten ausgewählt, an diesem Projekt teilzunehmen.

Von höchster Bedeutung ist die Einbindung der Mitarbeiter und deren Gewinnung für das Konzept vor Ort in Norden wie auch für den Einsatz an den weiteren Standorten des Verbunds. Entsprechend wurden frühzeitig von der Arbeitnehmervertretung und der Geschäftsführung gemeinsam Eckpunkte der Transformation geeint sowie eine Transformationsorganisation festgelegt. Mit weiteren wichtigen Akteuren der medizinischen Versorgung (insbesondere den Niedergelassenen) werden zeitnah Gesprächsrunden vor Ort organisiert.

Der Termin für die Umwandlung wird in den nächsten Wochen mit den Verantwortlichen vor Ort im Rahmen der Detailkonzeption festgelegt. Als frühestmöglicher Termin wurde vom Aufsichtsrat der 1. Juli 2023 beschlossen.