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Frankfurter Uniklinikum weitet 5G-Infrastruktur aus

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Mit dem 5G-Netz kann man bald überall Diagnosen stellen.
Mit dem 5G-Netz kann man bald überall Diagnosen stellen. © Peter Jülich

Mehr als vier Millionen Euro investiert das Universitätsklinikum in Frankfurt in die Digitalisierung. Künftig soll es in allen Innenräumen 5G-Netz geben. Dies soll dabei helfen sich mit anderen Krankenhäusern zu vernetzen.

Das Universitätsklinikum Frankfurt wird seine 5G-Infrastruktur ausbauen. Damit soll zukünftig auch im Innenbereich das moderne Mobilfunknetz durchgängig verfügbar sein. Die Klinikleitung erhofft sich, dass externe Kliniken, Ärztinnen und Ärzte damit noch schneller Zugriff auf die Expertinnen und Experten des Frankfurter Krankenhauses haben.

Um die 5G-Technik auszuweiten, hat das Klinikum finanzielle Mittel aus der EU beantragt. Durch das Förderprogramm „Connecting Europe Facility“ werden 3,3 Millionen Euro der insgesamt 4,5 Millionen Euro Projektkosten übernommen. Mit dem Geld soll nun das Haupthaus des Klinikums mit 180 Mini-Mobilfunkstationen an den Decken in den Innenräumen ausgestattet werden. Dadurch werde es erstmals möglich sein, auch in den sehr abgeschotteten Bereichen, wie der Notaufnahme, ein schnelles und stabiles Netz anzubieten.

Kerstin Larsson-Knetsch, Direktorin für Beratung und Kundenlösungen bei Vodafone, erklärte beim Pressegespräch am Montag, dass die baulichen Maßnahmen im Spätherbst dieses Jahres abgeschlossen sein sollen. Sie rechne damit, dass im Frühjahr 2024 das ganze Netz in Betrieb genommen werden könne. Mit der Maßnahme werde die 5G-Infrastruktur auf dem Medizincampus ergänzt, die es bisher nur im Außenbereich gebe.

Bei dem Projekt geht es nicht darum, immer und überall telefonieren zu können. Viel mehr gehe es um Datenübertragungen und die Nutzung von Internetanwendungen. So laufe derzeit in der Kardiologie am Universitätsklinikum ein Pilotprojekt, bei dem die Konsultation eines „Herz-Teams“ an einem Herzzentrum über eine digitale Plattform erfolgen kann. So könne eine andere hessische Klinik direkt Kontakt mit den Fachleuten aufnehmen, idealerweise, wenn der Patient oder die Patientin noch vor Ort ist. Die Befunde können unmittelbar besprochen und eine passende Therapie festgelegt werden. Dies könne den ambulanten Bereich extrem stärken.

Bisher müssen solche Befunde auf eine CD gespielt und auf dem Postweg verschickt werden. Wartezeiten von einer Woche sind keine Seltenheit. Mit der digitalen Lösung spare man nicht nur Zeit, sondern könne auch schnellstmöglich mit der Behandlung beginnen. Voraussetzung dafür sei, das weiß auch der Ärztliche Direktor des Uniklinikums Jürgen Graf, dass auch außerhalb des Krankenhauses eine Entwicklung des Netzes aber auch der Digitalisierung stattfinde. Vodafone verspricht, dass schon 80 Prozent der hessischen Haushalte über 5G verfügen Tendenz steigend. Auch die Umstellung auf das noch bessere 5G+ werde schon vorangetrieben.

Graf erklärte, dass man nun für eine Verbreitung der digitalen Anwendungsplattform werben werde. Auch außerhalb der Kardiologie gebe es Bereiche, in denen das Tool die Zusammenarbeit erleichtere. Selbst niedergelassene Ärztinnen und Ärzte könnten Teil des Vernetzungsprozesses werden.

Die hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Kristina Sinemus, versprach, dass das Netz auch sicherheitstechnisch alle Anforderungen erfülle. So werde die Informationssicherheit gewährleistet und auch Störungen von Medizingeräten seien ausgeschlossen.

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