Chef der nationalen Gesundheitsagentur Gematik unterzeichnet Aufhebungsvertrag

Die Gerüchte haben sich bestätigt. Ein Führungswechsel bei der Gematik steht an. An wen der frei gewordene Posten geht, ist bislang unklar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen
Medicine,Doctor,Working,Digital,Tablet,For,Medical,Record,Of,Patient

(Bild: greenbutterfly/Shutterstock.com)

Update
Stand:
Lesezeit: 2 Min.

Gematik-Chef Markus Leyck Dieken verlässt vorzeitig die künftige Digitalagentur für das Gesundheitswesen. Eigentlich wäre sein Vertrag bis einschließlich 2024 gültig, aber Leyck Dieken und die Abteilungsleiterin für Digiales und Innovation vom Bundesgesundheitsministerium, Susanne Ozegowski, haben einen entsprechenden Aufhebungsvertrag unterzeichnet. Das geht aus einem dem Ärzteblatt vorliegenden Schreiben von Ozegowski an die weiteren Gesellschafter der Gematik hervor. Demnach sei die Aufhebung seines Vertrags "im besten gegenseitigen Einvernehmen" geschehen. Die Abberufung muss demnach von der Gesellschafterversammlung der Gematik beschlossen werden, wobei das BMG mit 51 Prozent die mehrheitlichen Anteile an der Gematik hat.

Update

Informationen des Ärzteblatts zum Aufhebungsvertrag ergänzt.

Bereits im März hatte es Gerüchte gegeben, dass der Gematik-Chef seinen Posten abgibt, wie The Pioneer berichtet hatte. Damals hieß es auch, dass es bereits einen Nachfolger geben soll. Bislang gibt es dazu keine weiteren Informationen.

Damals hielt sich die Gematik gegenüber heise online bedeckt: Man äußere sich nicht "zu Personalspekulationen". Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums sagte etwas Ähnliches: "Markus Leyck Dieken genießt das Vertrauen des Bundesgesundheitsministers. Sein Vertrag läuft bis Mitte 2024. Zu Personalspekulationen äußern wir uns nicht". Gegenüber dem Ärzteblatt hatte er noch betont, "das vollste Vertrauen" von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu genießen.

Leyck Dieken hatte seit seinem Amtsantritt im Juli 2019 dafür gekämpft, der Gematik eine größere Durchsetzungskraft gegenüber den vielen Gesellschaftern wie den Ärzte-, Apotheker- und Krankenkassenverbänden zu verleihen. Dies schien mit der Digitalstrategie für das Gesundheitswesen aufzugehen, das vorsieht, die Gematik zu 100 Prozent dem Bundesgesundheitsministerium zu unterstellen. Doch offenbar war der Gematik-Chef einigen Protagonisten im Ministerium "zu selbstbewusst und eigenständig" geworden, wie Apotheke Adhoc mit Bezug auf The Pioneer berichtet hatte.

Kritik an Leyck Dieken hat es unter anderem in Bezug auf seine Einstellung zum Datenschutz beim E-Rezept gegeben – etwa, dass er eine Sicherheitslücke für einen erneuten Zugriff auf die E-Rezept-Daten bewusst in Kauf genommen habe.

(mack)