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Stadt tritt dem Bündnis zum Erhalt der Virngrund–Klinik bei

Ellwangen / Lesedauer: 3 min

Das Ziel ist der Erhalt des Ellwanger Krankenhaus als gut aufgestellter Basisversorger. Rege Beteiligung an Unterschriftenaktion des Freundes– und Förderkreises.
Veröffentlicht:22.04.2023, 15:00

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Die Stadt Ellwangen ist dem „Bündnis für eine starke Sankt–Anna–Virngrund–Klinik auch in Zukunft“ beigetreten. Der Zusammenschluss ist Ende März von allen vier Gemeinderatsfraktionen (CDU, Grüne, SPD und FW/FBE), den Anna–Schwestern und dem Freundes– und Förderkreis des Krankenhauses gegründet worden. Das Bündnis fordert ein nach den geplanten Reformplänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Level 1n für die Virngrund–Klinik mit ganztägiger Notaufnahme, stationärer Behandlung in den Bereichen Chirurgie und Inneres sowie einer Intensivstation.

Er wolle sich bei den Fraktionen bedanken, dass sie dieses Bündnis ins Leben gerufen hätten, sagte Oberbürgermeister Michael Dambacher während der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Es gehe um ein „wichtiges und starkes Zeichen“ für eine zukunftsfähige Klinikstruktur im Ostalbkreis. Das Engagement werde wahrgenommen, so Dambacher weiter. Deshalb wolle sich die Stadt dem Bündnis nun offiziell anschließen.

Bis Ende des Jahres will sich der Kreistag entscheiden, wie diese Klinikstruktur künftig aussehen soll. Diese müsse allen Bürgern Rechnung tragen, nicht nur 80 Prozent, betonte Dambacher. Damit verwies er auf eine mögliche Variante, die den Bau eines Level–3-Zentralklinikums, wahrscheinlich bei Essingen, vorsieht. Die Virngrund–Klinik könnte dabei auf eine rein ambulante Versorgung herabgestuft werden. Wie Sylvia Pansow, Vorstandsmitglied der Kliniken Ostalb, in der Märzsitzung des Ellwanger Gemeinderats erklärte, könnten etwa 81,3 Prozent der Ostälbler die dann einzige Notaufnahme des Kreises in maximal 35 Minuten erreichen. Knapp 19 Prozent, umgerechnet etwa 58.000 Menschen hauptsächlich aus dem Nordosten des Kreisgebiets, würden demnach länger benötigen.

Zunächst sei man davon ausgegangen, dass ein Wegfall oder eine Herabstufung der Virngrund–Klinik nicht zur Debatte stehen würde, sagte Dambacher. Nach dem Gremiumsbesuch des Klinikvorstands und Landrat Joachim Bläse im März könne man jedoch nicht mehr davon ausgehen, dass das Krankenhaus gesetzt sei. Bläse hatte damals den Fortbestand der Klinik als Grundversorger, wie ihn ein vom Kreis beauftragter Sachverständiger empfohlen hatte, infrage gestellt. Dafür sei nun ein Bewusstsein geschaffen worden, so Dambacher.

Die Virngrund–Klinik sei im Vergleich mit den Krankenhäusern in Mutlangen und Aalen das baulich beste Haus, erklärte Bündnis–Mitbegründer Rudolf Wiedmann (CDU). Von der 2d–Lösung, wie sie empfohlen worden sei, ist laut dem Stadtrat aber seit Monaten keine Rede mehr. Es könne nicht sein, dass ein Beschluss gefasst werde, der eine nicht flächendeckende medizinische Versorgung zurfolge hätte. Man brauche Notfallversorgung, Chirurgie und Intensivstation in Ellwangen, allein schon wegen der Menschen im Nordosten. Deshalb brauche das Bündnis auch so viele Mitglieder wie möglich, befand Wiedmann.

Vor einigen Wochen hat der Freundes– und Förderkreis der Virngrund–Klinik gemeinsam mit ansässigen Ärzten eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen, bei der Menschen für den Erhalt des Krankenhauses unterzeichnen können. Die Zettel liegen seitdem an diversen Stellen im gesamten Stadtgebiet aus und wurden zudem über die Stadtinfo verteilt. Die Unterschriften würden sich mittlerweile stapeln, erklärte Michael Dambacher. Diese Unterschriftensammlung wolle man zu gegebener Zeit überreichen.