Panorama

Personal- und Materialdefizite Mehrheit hält Krankenhäuser für schlecht ausgerüstet

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Viele Krankenhäuser sind regelmäßig im Defizit.

Viele Krankenhäuser sind regelmäßig im Defizit.

(Foto: Lukas Barth/dpa/Symbolbild)

Wenn man wirklich ernsthaft krank wird, führt der Weg oft an einer Krankenhausbehandlung nicht vorbei. Mit der Behandlungsqualität dort sind laut einer aktuellen Umfrage die meisten Befragten zufrieden, trotzdem glauben nur wenige, dass die Krankenhäuser gut aufgestellt sind.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach arbeitet an einer umfassenden Krankenhausreform, die nach den Vorstellungen des SPD-Politikers die Behandlung von Patientinnen und Patienten verbessern und gleichzeitig die Finanzierung für die Krankenhäuser erhöhen soll. In einer aktuellen Umfrage zeigt sich die große Mehrheit derjenigen, die schon einmal stationär in einem Krankenhaus behandelt wurden, mit dem letzten Aufenthalt sehr und eher zufrieden (78 Prozent). 17 Prozent hingegen waren weniger zufrieden oder sogar unzufrieden mit ihrem letzten Krankenhausaufenthalt.

In der aktuellen Forsa-Erhebung im Auftrag von RTL schätzt eine Mehrheit von 60 Prozent aller Befragten die Behandlungsqualität in deutschen Krankenhäusern grundsätzlich als (sehr) gut ein. Rund jeder dritte Befragte (36 Prozent) schätzt die Behandlungsqualität jedoch als nicht so gut oder schlecht ein. Vor allem die jüngeren, also unter 45 Jahre alten Befragten, halten die Behandlungsqualität für gut oder sogar sehr gut.

Trotzdem glauben nur wenige Befragte (11 Prozent), dass die deutschen Krankenhäuser finanziell und personell alles in allem gut oder sogar sehr gut aufgestellt sind. Die große Mehrheit (87 Prozent) sieht in der finanziellen und personellen Ausstattung eher Defizite.

Die angestrebte Krankenhausreform soll am 1. Januar 2024 in Kraft treten. Dann sollen Kliniken in drei verschiedene Versorgungslevel aufgeteilt werden: Grundversorgung, Schwerpunktversorgung und Maximalversorgung. Außerdem soll das Vergütungssystem verändert werden. Lauterbach zufolge sei eines der Hauptanliegen der Reform eine Systemänderung, die den ökonomischen Druck reduziere: "Wir haben derzeit ein System: Je mehr Fälle ich mache, desto größer ist mein Budget", sagte Lauterbach im Gespräch mit RTL-Investigativjournalist Günter Wallraff. "Dem begegnen wir in der großen Reform, die wir jetzt machen - die ich eine Revolution genannt habe, weil sie diesen ökonomischen Druck rausnimmt - indem wir einfach 60 Prozent des Geldes dafür geben, dass die Klinik bereit ist und gut qualifiziert, diese Fälle zu machen."

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 14. bis 17. April 2023 erhoben. Datenbasis: 1003 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.

Die ganze "Team Wallraff"-Reportage sehen Sie am Donnerstag um 20.15 Uhr bei RTL sowie im Livestream auf RTL+.

Weitere Informationen zu Forsa hier.
Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

Quelle: ntv.de, sba

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