Krankenhäuser im Landkreis Lindau

Landrat Stegmann über eine Westallgäu-Klinik: „Schwesternschaft muss sich klar positionieren“

Die Rotkreuzklinik in Lindenberg ist ein Sanierungsfall. Seitdem wird das Thema im Westallgäu hitzig diskutiert.

Die Rotkreuzklinik in Lindenberg ist ein Sanierungsfall. Seitdem wird das Thema im Westallgäu hitzig diskutiert.

Bild: Lukas Huber

Die Rotkreuzklinik in Lindenberg ist ein Sanierungsfall. Seitdem wird das Thema im Westallgäu hitzig diskutiert.

Bild: Lukas Huber

Ärzte im Westallgäu fordern ein gemeinsames Krankenhaus im Bereich Lindenberg/Wangen. Das sagt Landrat Elmar Stegmann dazu.
19.08.2023 | Stand: 05:05 Uhr

Landrat Elmar Stegmann hat auf die Forderung der SPD reagiert, sich für ein gemeinsames Krankenhaus im Bereich Lindenberg/Wangen einzubringen. Er verweist in seiner Antwort unter anderem auf die Souveränität der Schwesternschaft, der die Rotkreuzklinik in Lindenberg gehört.

Das Gesundheitsnetz Westallgäu – ein Zusammenschluss von rund 50 Ärzten und Medizinern – setzt sich für einen gemeinsamen Klinikstandort im Bereich Wangen/Lindenberg ein.

Forderung: Landräte in Lindau und Ravensburg sollen eingreifen

Diese Forderung hatte die SPD aufgegriffen und die Träger der beiden Krankenhäuser (Oberschwabenklinik und Schwesternschaft) sowie die Landräte der beiden Landkreise Lindau und Ravensburg aufgefordert, sich in diesem Sinne einzusetzen.

Stegmann geht in seiner Antwort auf die länderübergreifenden Gespräche ein, in die die Landesministerien und die beiden Landkreise eingebunden seien. Diese würden aktuell durch das Schutzschirmverfahren für die Rotkreuzklinik Lindenberg und die von Minister Lauterbach forcierte Krankenhausreform „beeinflusst“.

Landrat Stegmann: Schwesternschaft hat immer Wert auf Souveränität gelegt

Stegmann verweist darauf, dass der Landkreis Lindau an der Rotkreuzklinik nicht beteiligt und „auch nicht an die bisherigen Planungen am Standort Lindenberg eingebunden“ gewesen sei. Die Schwesternschaft habe zudem auf ihre „Souveränität und ihre Position in der Krankenhauslandschaft immer wieder besonderen Wert gelegt“, schreibt der Landrat.

Damit spielt er auf eine vor einigen Jahren gescheiterte Initiative zu einem gemeinsamen Klinikstandort im Landkreis Lindau an.

Um jetzt in der Sache voranzukommen, sei es wichtig zu wissen, welche Leistungen die Schwesternschaft künftig erbringen könne und wolle, so Stegmann. Entscheidend seien dabei eine verlässliche Aussage des Insolvenzverwalters und eine klare Positionierung der Schwesternschaft. „Planungen über deren Köpfe hinweg, wie sie von manchen Akteuren derzeit in den Raum gestellt werden“, sind daher wenig zielführend“, so der Landrat.

Stegmann fordert nach eigenen Angaben vom Freistaat ein, „seiner selbst ausgerufenen Führungsrolle bei der Krankenhausreform“ nachzukommen.

Dass Bayern als einziges Bundesland im vergangenen Monat den Bund-/Länderkompromiss zur Krankenhausreform abgelehnt habe, bedeute für ihn eben auch, „dass dieser seiner Verantwortung gerecht wird und seine Pflichten in Bezug auf die stationäre Versorgung nun in einer aktiven Rolle wahrnimmt.“