Neuer Campus für Unimedizin Rostock: Klinik-Standorte der Hansestadt müssen kooperieren
Haupteingang des Klinikums Südstadt.
Quelle: Martin Börner
Rostock. Selbst für den größten Klinikverbund im Nordosten ist es ein gigantisches Projekt. Mit dem Umbau der Unimedizin Rostock (UMR) entsteht nicht nur eine Dauerbaustelle in der dortigen Schillingallee. Er könnte das Bauvorhaben des Landes werden – über Jahre. Sowohl der Zeit- als auch der Finanzrahmen für den angedachten Zentralcampus lassen sich aktuell nur schätzen.
Der Blick auf ähnliche Vorhaben, wie im niedersächsischen Hannover, verheißt eine Milliarden-Unternehmung. Eine mit vielen Fragezeichen. Und das nicht nur mit Blick auf Inflation, steigende Baupreise und fehlende Fachkräfte in den Gewerken.
Kooperation der Kliniken im Sinne des Patienten
Klar ist, dass der Maximalversorger fit für die Zukunft gemacht werden muss. Dringlichst. Manche Gebäudeteile der UMR, von Medizinern und Pflegekräften „Museum“ genannt, sind schlichtweg ungeeignet für Spitzenmedizin.
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Ein Kardinalproblem stellt allerdings der fehlende Platz für Neubauten dar. Kräftig in die Höhe zu wachsen, ist aus städtebaurechtlicher Sicht kaum möglich. Aber was spricht gegen eine Drei-Campus-Strategie?
Die Standorte Schillingallee, Gehlsdorf und Südstadt böten sich an. Auf letzterem würde das größte kommunale Krankenhaus des Landes der UMR auch Flächen für neue Kliniken anbieten. Die Kooperation beider Top-Standorte ist zukunftsweisend. Bauprozesse würden beschleunigt und Verkehrsprobleme in der hierzulande größten Stadt entzerrt. Im Sinne des Patientenwohls braucht es eine professionelle Zusammenarbeit der Klinik-Vorstände auf Augenhöhe und keinen Konkurrenzkampf.
OZ