Es soll zunächst ein Gesamtkonzept für alle Kliniken im Mühlenkreis geben, beschloss der Kreistag in Minden. Gutachter hatten in der Sitzung erste Vorschläge für eine Sanierung gemacht und unterschiedliche Varianten vorgelegt. Jetzt soll der Politik ein Gesamtkonzept für alle fünf Kliniken vorgelegt werden.
Eine Beschlussvorlage für die Sondersitzung sah ursprünglich eine vorübergehende Schließung des Krankenhauses in Rahden zum 1. Oktober vor. Ein externes Gutachten geht davon aus, dass das Krankenhaus für die stationäre Grundversorgung der Bevölkerung nicht benötigt wird. Jetzt soll über eine Schließung erst entschieden werden, wenn ein Gesamtkonzept vorliegt. Außerdem soll es für den Fall ein Nutzungskonzept geben.
Bürgerinitiative für den Erhalt
Schon vor der Sondersitzung gab es heftige Kritik der Bürgerinitiative für die Sanierung und den Erhalt des Klinikstandorts Rahden. In einem Schreiben an die Kreistagsabgeordneten weist die Initiative darauf hin:
"Die ministeriell definierte Mindestanforderung der 20-Minuten-Regelung wird dann nicht länger erfüllt und die stationäre Krankenhausversorgung im Nordkreis geschwächt." Bürgerinitiative zur Gesundheits- und Notfallversorgung im Lübbecker Land
Außerdem befürchtete die Initiative, dass eine temporäre Schließung einer endgültigen Schließung gleichkomme.
Neubau von Krankenhäusern auf der Kippe
Ursprünglich war in einem Gutachten aus dem Jahr 2021 favorisiert worden, zwei neue Krankenhäuser zu bauen. Denn der Neubau wäre wirtschaftlicher als eine Sanierung der bestehenden Kliniken. Daraufhin hatte der Kreistag Ende Oktober 2022 Espelkamp als möglichen Standort festgelegt, um die Krankenhäuser in Rahden und Lübbecke zu ersetzen.
Aufgrund der schwierigen finanziellen Situation ist es aber fraglich, ob alle Beteiligten ihren Anteil an den geschätzten Gesamtkosten von rund einer halben Milliarde Euro aufbringen können.
Über das Thema berichtet die Lokalzeit OWL im Hörfunk auf WDR 2 am 04.09.2023.
