Oberviechtach
07.09.2023 - 15:53 Uhr

Klinik Oberviechtach bleibt Teil der Asklepios Gruppe

Der geplante Trägerwechsel der Asklepios-Klinik Oberviechtach zur IWG-Unternehmensgruppe findet nicht statt. Unsicherheiten durch die Rahmenbedingungen und bisher nicht eingetretenen Verkaufsbedingungen sind die Gründe dafür.

Die Klinik Oberviechtach bleibt Teil der Asklepios Gruppe.

Die IWG Unternehmensgruppe hat sich dazu entschieden, den ursprünglich bereits zum 1. April 2023 geplanten Trägerwechsel der Asklepios-Klinik Oberviechtach nicht weiter zu verfolgen. Dies teilte die Asklepios-Klinik Oberviechtach am Donnerstagnachmittag in einer Pressemeldung mit. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind sowohl die immer wieder durch den Landkreis geäußerten Bedenken, das Klinikum in eine neue Trägerschaft zu geben, als auch Unsicherheiten aufgrund der sich derzeit stark verändernden politischen Rahmenbedingungen rund um die Krankenhausreform. Da damit die vertraglich vereinbarten Verkaufsbedingungen bislang nicht eingetreten sind, können die unternehmerischen Ziele der neuen Trägerschaft unter der IWG-Gruppe nicht mehr realisiert werden.

Konkret wird laut der Pressemitteilung der Bundesgesundheitsminister noch in diesem Jahr neue Rahmenbedingungen schaffen, die es Krankenhausträgern nur noch in einem Radius von rund 50 Kilometern um ihren jeweiligen Standort erlauben, so genannte ambulante Medizinische Versorgungszentren (MVZ) zu gründen und zu betreiben. Neben dem Betrieb der Klinik Oberviechtach selbst war die Gründung entsprechender MVZ auch weit außerhalb dieses Radius eines der Motive der IWG, die Trägerschaft der Einrichtung zu übernehmen. Ein weiterer Grund, den Trägerwechsel nicht weiter zu betreiben, ist die ebenfalls vom Bundesgesundheitsminister angestrebte Krankenhausreform, die Kliniken der Größe Oberviechtachs in ihrer Existenz bedrohen dürfte.

"Wir haben den Landrat über diese Entscheidung informiert, die wir vor dem Hintergrund der aktuellen regulatorischen Veränderungen nachvollziehen können. Gleichzeitig bedauern wir, dass der Trägerwechsel nicht zu den ursprünglichen Bedingungen zustande gekommen ist. Aus unserer Sicht waren damit erhebliche Chancen sowohl für die Standortsicherung als auch für die Weiterentwicklung der Klinik verbunden. Ungeachtet dessen werden wir, auch in Abstimmung mit dem Landrat, nach der endgültigen Vorlage des Gesetzentwurfes des Bundesgesundheitsministers sehr genau prüfen, welche Konsequenzen sich aus der Krankenhausreform auch für die Klinik ergeben", sagt Johann Bachmeyer, Asklepios Regionalgeschäftsführer Bayern.

Auch die Deutsche Krankenhaus Gesellschaft (DKG) ebenso wie der Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V. (BDPK) mahnen aktuell mit unterschiedlichen Aktionen vor den Folgen der geplanten Krankenhausreform. Asklepios steht hinter den Sorgen und Forderungen der Verbände. So sieht der BDPK die Versorgungssicherheit im ländlichen Raum gefährdet, wenn die Reform in ihrer aktuellen Fassung umgesetzt würde. Viele kleinere, aber leistungsfähige Kliniken vor allem im ländlichen Raum seien vor der Schließung bedroht. In dieses Spektrum fällt aktuell auch die Klinik in Oberviechtach. Für Patientinnen und Patienten bedeutet das weite Wege zu medizinischer Versorgung – und das auch im Ernstfall, wenn jede Sekunde zählt.

Die Asklepios Klinik Oberviechtach wirbt daher aktuell im Umfeld der Klinik für die Kampagne "krankenhausretten.de" des BDPK. Das Ziel der Kampagne ist, aktiv auf die Politik einzuwirken und so die Reformpläne im Sinne der qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung positiv zu beeinflussen. Die Kampagnen-Website bietet Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, zum Krankenhausretten beizutragen. Sie können Brief- und Mailvorlagen dafür nutzen, um sich mit ihrer Sorge über eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung an die zuständigen Politikerinnen und Politiker zu wenden.

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