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Dritte Geschäftsführerin in drei Jahren: Radeberger Asklepios-Klinik hat eine neue Chefin

Nach nur einem Jahr hat Lucas Nitschke das Radeberger Krankenhaus als Geschäftsführer verlassen. Ihm folgt Iris Nötling. Die 34-Jährige übernimmt die Stelle in herausfordernden Zeiten - die geplante Krankenhausreform treibt auch die Radeberger CDU um.

Von Verena Belzer
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Iris Nötling ist die neue Geschäftsführerin des Radeberger Krankenhauses.
Iris Nötling ist die neue Geschäftsführerin des Radeberger Krankenhauses. © PR/Asklepios

Radeberg. Das Radeberger Krankenhaus kommt personell nicht zur Ruhe. Nach einigen Abgängen in der Ärzteschaft hat die Asklepios-Klinik nun auch eine neue Chefin an der Spitze. Iris Nötling hat die Position der Geschäftsführerin übernommen.

Zuletzt war sie Prokuristin und stellvertretende Pflegedirektorin am Klinikum Frankfurt (Oder). "Nicht nur von ihrem Studium im Gesundheitsmanagement kann sie in der neuen Funktion profitieren", schreibt die Asklepios-Klinik in einer Pressemitteilung. Die heute 34-Jährige habe auch viele Jahre als Gesundheits- und Krankenpflegerin gearbeitet.

Nötling übernimmt die Position von Lucas Nitschke, der lediglich ein Jahr lang am Radeberger Krankenhaus als Geschäftsführer beschäftigt war. Der 33-Jährige verlässt die Asklepios-Gruppe und tritt eine neue Stelle in Dresden an.

Vor Lucas Nitschke war Diana Richter Chefin des Krankenhauses - aber auch sie übte die Stelle nur eineinhalb Jahre aus. Iris Nötling ist damit die dritte Geschäftsführerin in drei Jahren, und sie übernimmt die Stelle in herausfordernden Zeiten.

Geplante Krankenhausreform: CDU fordert Erhalt der Radeberger Klinik

"Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe in Sachsen", sagt Iris Nötling. Die Radeberger Klinik biete für die Menschen vor Ort eine gute medizinische Diagnostik und Therapie sowie pflegerische Versorgung. "Gemeinsam mit den Mitarbeitenden stellen wir auch künftig die erstklassige Versorgung der Patienten in den Mittelpunkt."

Mit Blick auf die ab Januar 2024 in Kraft tretende Gesetze zur Krankenhausstrukturreform erwarte sie herausfordernde Zeiten für alle Krankenhäuser in Deutschland. "Das ist ein Thema, dem wir uns natürlich auch im Radeberger Haus gemeinsam stellen werden."

Eben jene angekündigte Reform treibt auch die Kommunalpolitik in Radeberg um: Die CDU-Fraktion im Stadtrat hat erst kürzlich einen entsprechenden Antrag eingereicht, der Oberbürgermeister Frank Höhme (parteilos) dazu auffordert, sich für den Erhalt des Radeberger Krankenhauses einzusetzen. "Auch nach einer Krankenhausreform muss der Klinikstandort Radeberg mit seiner Regel- und Notfallversorgung erhalten bleiben", fordert CDU-Fraktionsvorsitzender Frank-Peter Wieth. Es sei unverantwortlich, wenn Kliniken schließen müssten, da diese für eine flächendeckende, wohnortnahe und bedarfsnotwendige Versorgung gebraucht würden.

Die Radeberger Klinik sei ein Grundpfeiler der Daseinsvorsorge der Kommune.

Suche nach Fachkräften

Einsetzen möchte sich Iris Nötling besonders dafür, die Radeberger Klinik als attraktiven Arbeitgeber bekannter zu machen. "Fachkräfte werden natürlich überall gesucht", erklärt sie. Deshalb sei es umso wichtiger, die positiven Aspekte einer Anstellung in der Asklepios-ASB-Klinik Radeberg zu kommunizieren. Bereits Lucas Nitschke hatte diesen Aspekt als Schwerpunkt bei seinem Amtsantritt genannt.

Einen weiteren Fokus möchte Iris Nötling in den kommenden Jahren auf das Thema Digitalisierung legen. Mit der elektronischen Patientenakte sei ein erster wichtiger Schritt getan, um die Patientenversorgung zu unterstützen.

Die Radeberger Klinik kommt personell nicht zur Ruhe - auch der Chefarzt der Inneren Medizin ist neu.
Die Radeberger Klinik kommt personell nicht zur Ruhe - auch der Chefarzt der Inneren Medizin ist neu. © Marion Doering

"Es gibt aber weitere Felder im Krankenhauswesen, bei denen uns digitale Strukturen helfen können, die Qualität der Behandlung weiter zu steigern." Als Beispiel nennt sie die Logistik und die Kommunikation mit externen Partnern und Praxen.

Auch der Chefarzt für die Innere Medizin ist neu

Die Übernahme des Geschäftsführerpostens ist nicht der einzige Wechsel auf einer Chefposition am Radeberger Krankenhaus. Erst kürzlich hat der Chefarzt der Inneren Medizin die Klinik verlassen. Die Position von Josef Albin Nees hat nun kommissarisch Jochen Voigts inne.

Jochen Voigts will nach eigenen Angaben die Kommunikation mit den Radeberger Hausärzten verbessern und außerdem einen Schwerpunkt auf die Ausbildung der Assistenzärzte legen. "Wir hatten da jetzt eine hohe Personalfluktuation", hatte Voigts erst kürzlich im Gespräch mit Sächsische.de gesagt. "Die Assistenzarztausbildung möchte ich deswegen auch aufwerten und wieder mehr Wert darauf legen."

Weil die Intensivstation am Radeberger Krankenhaus künftig personell verstärkt werden soll, werden aktuell Ärzte gesucht. "Es ist natürlich kein Geheimnis, dass es schwer ist, Ärzte zu finden", hatte Jochen Voigts dazu gesagt. Viele wollten nur noch in Teilzeit arbeiten.

In der Pflege hingegen sieht es am Krankenhaus relativ gut aus - Lucas Nitschke hatte dazu noch kürzlich mitgeteilt, dass entgegen aller Trends gut eingestellt worden sei. Aktuell sucht die Klinik fünf Fach- oder Assistenzärzte und sechs Gesundheits- und Krankenpfleger.

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