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Sanierung aus eigener Kraft gelingt den Schwestern nicht

Paderborner Vincenz-Krankenhaus braucht finanzstarken Partner

Paderborn

Das insolvente Paderborner St.-Vincenz-Krankenhaus wird künftig wohl nicht ohne finanzstarken Partner auskommen, oder vielleicht sogar ganz von einem anderen Träger übernommen. Das geht aus einer am Mittwoch (27. September) veröffentlichten Pressemitteilung hervor.

Das Paderborner St.-Vincenz-Krankenhaus schafft eine Sanierung aus eigener Kraft nicht. 
Das Paderborner St.-Vincenz-Krankenhaus schafft eine Sanierung aus eigener Kraft nicht.  Foto: Jörn Hannemann

Aus eigener Kraft könnten es die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul nicht schaffen, das Krankenhaus finanziell zukunftssicher aufzustellen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen weiteren Träger geben wird - oder dass ein anderer Träger das Krankenhaus übernehmen wird, sei daher hoch. 

„Für uns Schwestern war diese Einsicht ein sehr schwerer Schritt“, räumt Schwester M. Katharina Mock, Generaloberin der Vincentinerinnen und Trägerin des Krankenhauses, ein. „Die Barmherzigen Schwestern waren in der Vergangenheit immer alleiniger Gesellschafter der St.-Vincenz-Krankenhaus GmbH. Für uns als Gemeinschaft bedeutet die Insolvenz nun, dass es Szenarien gibt, die dazu führen könnten, dass wir uns aus der Trägerschaft der St.-Vincenz-Kliniken teilweise oder ganz verabschieden müssen.“

Wunsch nach regionalem katholischen Partner

Die Schwestern wünschen sich daher einen Partner, mit dem sich eine  „regionale katholische Verbundlösung“ umsetzen lässt.

Ob sich dieser Wunsch am Ende realisieren lässt, ist derzeit aber noch offen. Denn in einem Insolvenzverfahren sei eine größtmögliche Gläubigerbefriedigung ein wichtiges Ziel. „Dem sind wir als Insolvenzverantwortliche verpflichtet“, betont Sachwalter Dr. Rainer Eckert. Darum habe derjenige die größten Chancen, die Trägerschaft der Vincenz-Kliniken zu übernehmen oder mit dem Krankenhaus zu fusionieren, der in dem Bieterverfahren das höchste Angebot vorlegt.

Das höchste Angebot hat die besten Chancen

„Gleichzeitig respektieren wir den Wunsch des jetzigen Trägers, der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul, nach einem christlichen Partner, der das Haus im Sinne des heiligen Vincenz von Paul weiterführt“, betonen die Generalbevollmächtigten, Dr. Christoph Niering und André Dobiey.

Interesse an der Übernahme des Vincenz-Krankenhauses mit Standorten in Paderborn und Salzkotten sowie etwa 3000 Mitarbeitern haben offenbar mehrere Unternehmen aus der Gesundheitsbranche. Erste Gespräche mit infrage kommenden Partnern seien bereits geführt worden, auch mit regionalen christlichen Trägern, heißt es in der Pressemitteilung weiter.  „Wir prüfen derzeit unsere Möglichkeiten. Sobald es konkrete Entscheidungen gibt, werden wir darüber zuerst unsere Mitarbeitenden und dann die Öffentlichkeit informieren“, erklärt Krankenhaus-Geschäftsführer Markus Funk. 

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