Coburg Neues Klinikum soll 562 Millionen Euro kosten

Die Vorbereitungen für den Klinikneubau auf dem ehemaligen BGS-Gelände in Coburg laufen ungeachtet der aktuellen Entwicklung bei Regiomed weiter. Das teilt der Konzern mit. Die Kosten dafür sind derweil explodiert.

 
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Laut der Mitteilung von Regiomed haben Stadtrat und Kreistag bei einer gemeinsamen, nichtöffentlichen Sitzung am Donnerstag einstimmig befürwortet, den Fördermittelantrag für das neue Klinikum bei der Regierung von Oberfranken einzureichen. Damit werde die Voraussetzung geschaffen, dass das Projekt in die nächste Phase gehen könne.

Die Weichen für die Umsetzung hätten Regiomed, Landkreis und Stadt Coburg im Jahr 2021 gestellt, indem sie beantragt haben, in das Jahreskrankenhausbauprogramm des Freistaates Bayern aufgenommen zu werden. Der Rahmen für den Neubau sei zusammen mit dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und der Regierung von Oberfranken abgesteckt worden. Die Mittel für die Finanzierung eines der laut Regiomed "größten Hochbauprojekte in der jüngeren Geschichte von Stadt und Landkreis Coburg" kämen vorwiegend vom Freistaat Bayern. Den verbleibenden Anteil an Eigenmitteln wollen der Krankenhausverband - und damit Landkreis und Stadt Coburg - und die Klinikum Coburg GmbH aufbringen.

Die Klinikum Coburg GmbH betreibt das Krankenhaus und ist damit Bauherr der Maßnahme. "Selbstverständlich ergeben sich bei einem Bauvorhaben dieser Dimension auch eine Vielzahl an regionalen Schnittstellen", teilt Regiomed mit.

Am Donnerstag sei dem Stadtrat und dem Kreistag der aktuelle Stand des Projekts präsentiert worden. Mit fortschreitender Planung wurden dabei auch die Kosten aktualisiert. Im Vergleich zur Kostenschätzung von 2021, die sich brutto auf etwa 432 Millionen Euro ohne Grundstücks- uind Finanzierungskosten belief, werden nun rund 562 Euro angegeben.

Der Kostensprung sei auf die Entwicklung der Baupreise, die in dem Zeitraum um 29 Prozent gestiegen seien, zurückzuführen. Wie sich die Baupreise in Zukunft entwickeln werden, sei nicht belastbar vorauszusagen, heißt es weiter. "Eine Steigerung wie in den vergangenen beiden Jahren scheint jedoch eher unwahrscheinlich."

Im Sommer 2024 sollen die Erdbauarbeiten beginnen. Als Bauzeit werden aktuell etwa fünf Jahre angenommen. Mit der Inbetriebnahme und dem Umzug des Klinikums ist laut Regiomed um 2029 / 2030 zu rechnen.

Am Donnerstag diskutierten Stadt- und Kreisräte das Projekt und die aktuelle Situation rege. „Dass diese Diskussion über Fraktionsgrenzen hinweg engagiert geführt worden ist, zeugt von einem hohen und positiven Interesse an unserem Vorhaben. Und das brauchen wir dringender denn je in Zeiten, in denen die gesamte Gesundheitsbranche umstrukturiert und neu ausgerichtet wird“, sagt Michael Musick, Geschäftsführer der Klinikum Coburg GmbH und der Regiomed-Kliniken GmbH.

„Die Zustimmung war ein starkes Zeichen“, bestätigt Landrat Sebastian Straubel, zugleich Vorsitzender des Krankenhausverbandes. „Die politische Rückendeckung von Kreistag und Stadtrat bestärkt uns, den eingeschlagenen Weg entschlossen gemeinsam weiterzugehen. Wir werden den Fördermittelantrag zügig bei der Regierung von Oberfranken einreichen und danach alles dafür tun, damit das neue Klinikum als Leuchtturm der medizinischen Versorgung in unserer Region schnellstmöglich seinen Betrieb in kommunaler Trägerschaft aufnehmen kann."

„Der Klinikneubau ist ein Jahrhundertprojekt für unsere Region. Gemeinsam schaffen wir für die Bürgerinnen und Bürger eine neue Qualität an Gesundheitsversorgung. Vor allem aber schaffen wir für die Mitarbeitenden im Krankenhaus zukünftig bessere Arbeitsbedingungen. Sie alle geben tagtäglich ihr Bestes für die Gesundheit unserer Region, im neuen Klinikum dann unter zeitgemäßen Voraussetzungen“, erklärt Oberbürgermeister Dominik Sauerteig.

Vor Baubeginn sei noch viel Arbeit zu leisten: Planungsprozesse und Planungsvorgaben müssten zusammengebracht werden, Bauleistungen ausgeschrieben und Firmen für die Ausführung gefunden und vertraglich verpflichtet werden.

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