Strenges Regiment im OP: Mehr Effizienz am Klinikum Erding
Das Klinikum Landkreis Erding gibt sich ein neues Statut, das die Effizienz und damit auch die Erlöse steigern soll.
Erding – Der Operationsbereich in jedem Krankenhaus ist personalintensiv, teuer und reagiert sensibel auf Störungen. Am Erdinger Klinikum gibt es sechs OP-Säle. Für die gilt nun ein neues Statut, das Ärzten und Pflegern recht stramme Zügel anlegt. Wer bummelt oder Eingriffe einfach absagt, kann sogar bestraft worden. Nun wurde das neue OP-Statut im Krankenhausausschuss vorgestellt und mit ihm das Ziel, auf diese Weise mehr Eingriffe durchführen zu können und die OPs auch für Externe zu öffnen, um so die Erlöse zu steigern – ohne die Patientensicherheit zu gefährden.
Krankenhausdirektor Dr. Dirk Last räumte ein, dass es seitens der Ärzte anfangs auch Widerstände gegeben habe, „mittlerweile findet aber ein konstruktiver Austausch statt“. „Wir sehen erste Effekte“, pflichtete ihm Ärztlicher Direktor PD Dr. Lorenz Bott-Flügel bei.
So ist nun festgelegt, dass die ersten OPs um 8 Uhr stattfinden müssen, der Plan für den Folgetag hat bis 14 Uhr fertig zu sein. Die Wechselzeiten wurden auf 30 bis 45 Minuten begrenzt. „Es gilt, Verzögerungen zu vermeiden“, erklärte Chirurgie-Chefarzt Prof. Dr. Gerhard Konrad – „natürlich keineswegs zu Lasten der Patientensicherheit“, betonte er auf Nachfrage von Nicole Schley (SPD). Wer bummelt oder nicht erscheint, bekommt OP-Kapazitäten gestrichen – für privat abrechnende Chefärzte ist das mit finanziellen Einbußen verbunden.
Georg Els (FW) erkundigte sich nach den monetären Effekten des neuen OP-Statuts. Das Einsparpotenzial bezifferte Last mit jährlich 700 000 Euro. Bayerstorfer erklärte, er könne sich eine Öffnung der OPs für externe Ärzte vorstellen, was wiederum Geld in die klamme Klinik-Kasse spülen würde.