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Bayern

Notfallmedikamente 43 Kilometer per Drohne transportiert

Bei einem Testflug hat eine unbemannte Flugzeugdrohne am Dienstagnachmittag Notfallarzneimittel vom Klinikum Ingolstadt aus in eine rund 43 Kilometer entfernte Klinik in Pfaffenhofen gebracht. Dafür brauchte die Drohne 38 Minuten, informierte das Bayerische Rote Kreuz. Mit dem Auto sei man auf der Strecke meist doppelt so lange unterwegs.
Anne Orth
01.11.2023  12:30 Uhr

Wie das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mitteilte, wurde mit dem Testflug der Grundstein für die Entwicklung neuer Transportwege für Notfallmedikamente in der Region gelegt. Der Testflug fand demnach im Rahmen des Projektes »MEDinTime« statt. Dieses habe der Drohnenhersteller Quantum Systems aus Gilching bei München vor drei Jahren gestartet, um das Ausliefern von Notfallmedikamenten wie Gerinnungshemmern für Unfallopfer oder Antibiotika zu beschleunigen. Das Bundesverkehrsministerium fördere «MEDinTime» mit knapp einer Million Euro. An dem Projekt sind das BRK, das Klinikum Ingolstadt, die Ilmtalklinik Pfaffenhofen, der Landkreis Pfaffenhofen und die Technische Hochschule Ingolstadt beteiligt, hieß es.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sagte: »Drohnen können Leben retten. Sie können der entscheidende Unterschied sein, wenn es darum geht, Menschen in entlegenen Gebieten schnell zu versorgen oder lebenswichtige medizinische Güter von A nach B zu bringen.« Wissing betonte, Deutschland sei in Sachen Drohnen-Entwicklung an der Spitze. »Wir wollen diese Vorreiterrolle beim unbemannten Fliegen weiter ausbauen. Ich werde alles dafür tun, dass Medikamenten-Transporte per Drohne schon bald im großen Stil möglich werden«, kündigte der Minister an.

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