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Angespannte Stimmung in den Main-Taunus-Kliniken

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Viele Mitarbeiter in Hofheim und Bad Soden fühlen sich offenbar nicht wertgeschätzt

Main-Taunus . Die SPD-Fraktion im Kreistag argwöhnt, dass in den Main-Taunus-Kliniken durch die Varisano-Geschäftsführung bereits Veränderungen eingeleitet worden sind, während noch nichts vom angekündigten Konzept für eine Neustrukturierung des in den roten Zahlen befindlichen Krankenhaus-Konzerns bekannt ist. In einer Anfrage an den Kreisausschuss heißt es: „Aus den Kliniken wird über erhebliche betriebliche Änderungen berichtet, die Weichenstellung für die zukünftige Aufstellung bedeuten können.“

Die Sozialdemokraten wollen daher wissen, warum bereits vor der Vorlage des Restrukturierungskonzepts schon Pflöcke eingeschlagen werden und wer diese Maßnahmen veranlasst hat.

Verunsicherung gibt es auch am Varisano-Standort Hofheim.
Verunsicherung gibt es auch am Varisano-Standort Hofheim. © kajo

Gemeint dürfte vor allem die Veränderung sein, die in Hofheim ansteht, wo der neue Chef der Klinik für Innere Medizin mit dem Ziel geholt wurde, ein neues Lungenkrebszentrum in Höchst aufzubauen, wie diese Zeitung berichtet hatte.

Was dann an Klinik für Innere Medizin, zu der auch eine im Grunde bereits still gelegte „Stroke-Unit“ zur akuten Behandlung von Schlaganfallpatienten gehörte, überhaupt in Hofheim bleibt, ist eine der Fragen, die sich auch das Personal stellt, seit bekannt wurde, dass die Klinikleitung einen neuen Chefarzt zur Umsetzung eines neues Konzepts suchte. Für Unruhe sorgt das vor allem, weil gerade in den Corona-Jahren die Hofheimer Intensivstation, die ebenfalls von der Inneren hier verantwortet wird, eine besonders große Last in der Versorgung von Covid-Patienten getragen hat.

Wertgeschätzt fühlen sich offenbar viele Mitarbeiter schon länger nicht mehr in den Main-Taunus-Kliniken. Dem Vernehmen nach liegt das auch an einer mangelnden Präsenz der beiden Geschäftsführer, die vor allem in Höchst ihrer Arbeit nachgingen, heißt es. Dass keiner von ihnen bei der Verabschiedung des langjährigen Chefarztes und Ärztlichen Direktors Dr. Thomas Müller anwesend war, hat den Eindruck, dass Höchst im Verbund längst dominiert, da eher verstärkt.

Die SPD will mit ihrer Anfrage zudem mehr darüber erfahren, wie die Aufteilung der Aufgaben in der Geschäftsführung von Varisano aussieht. Außerdem fragen die Genossen, welche Vorgaben vonseiten des Aufsichtsrates und der Gesellschafter für die Aufstellung des Restrukturierungskonzepts gemacht wurden. Das war auch schon im Kreistag gefragt worden, eine Antwort gab es dort aber nicht.

In einer weiteren Anfrage hakt die SPD-Fraktion zudem detailliert nach, was etwa die aktuelle Personalsituation angeht und welche Konsequenzen eine hohe Fluktuation und geschlossene Betten aufgrund von Personalmangel für die wohnortnahe Versorgung von Patienten aus dem MTK haben. Eine ähnliche Anfrage hatte auch die Linke bereits gestellt und beantwortet erhalten.

Landrat Michael Cyriax (CDU), der auch Aufsichtsratsmitglied im Klinikverbund ist, hat angekündigt, dass das Restrukturierungskonzept den Kreisgremien zur Beratung vorgelegt werden soll. Weil noch immer nicht wirklich klar ist, wie die Krankenhausreform des Bundes sich auswirkt, wurde dies aber vertagt. Gelegenheit dazu ist erst im Dezember wieder im Gesundheitsausschuss (7. Dezember, 17 Uhr) und im Ausschuss für Eigenbetriebe (11. Dezember, 14.30 Uhr).

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